Das Erscheinen des Christus im Ätherischen und die Erkenntnisaufgabe des Menschen durch Anthroposophie

image_printFür längere Texte empfehle ich vorherigen Ausdruck

Vorbemerkung

Einmal mehr scheint es erforderlich, auf den besonderen Charakter von Texten aufmerksam zu machen, die nicht einfach äußere Tatsachen nachbildend beschreiben wollen, sondern demgegenüber die (auch die äußeren Tatsachen) umfassende Wirksamkeit des lebendigen Geistes im Menschen zur Geltung bringen wollen, indem sie auf das in sich selbst schaffende Denken als grundlegende Tatsache jeder wahrhaften Erkenntnis hinweisen.

Solche Texte sollen also Hinweise sein auf dasjenige, was erkannt werden soll. Die Erkenntnis bleibt dadurch frei und in die Verantwortung des einzelnen Lesers gelegt. Nicht anders darf heutzutage der Versuch gemacht werden, Wahrheit zur Geltung zu bringen. Priester und Gläubige, also steuernde, auch manipulierende – weil wissende – Eliten und von ihnen abhängige „Gemeinden“ gibt es heutzutage genug, in sogenannter „Wissenschaft“ ebenso wie in Parteien, Konfessionen, Ideologien überall auf der Welt. Weitere davon sind ebenso unnötig, wie die Überwindung der bestehenden not-wendig.

Anthroposophie, anthroposophische Geisteswissenschaft geht vom Menschen aus – von jedem Einzelnen also, der sie will – und braucht deswegen keine „esoterischen Eliten“.

Als ein solcher Hinweis auf erkennbare Wahrheit ist auch dieser Text intendiert. Er ist vorläufiger Abschluss und auch Zusammenfassung einer Reihe von Artikeln, auf die im Folgenden wo erforderlich hingewiesen wird. Ihre Kenntnis ist daher in gewisser Weise vorausgesetzt; sie sind alle über meine Website www.emhuisken.de/uebersicht-beitraege-geisteswissenschaft/ verfügbar.

Ausgangspunkt Mensch

Ausgangspunkt anthroposophischer Geisteswissenschaft ist der Mensch, wie er als irdisches Wesen sich selbst erkennen kann. Dieser Mensch ist zunächst im heutigen alltäglichen Leben vereinzelt, von allen anderen getrennt, denn er ist umgeben von einer nur ihm erscheinenden Welt („niemand kann durch die Augen eines Anderen sehen“), mit der er in einer nur für ihn individuell möglichen Weise umgeht. Niemand anders kann dies genauso wie dieser eine Mensch, denn nur dieser eine Mensch hat dabei seinen eigenen individuellen Entwicklungsgang zugrunde liegen, in diesen oder jenen Erlebnissen, Erkenntnissen und Strebensrichtungen.

Genau in dieser Tatsache, die ja jeder einigermaßen denkwillige Mensch leicht einsehen kann, und die die Menschen in maximal möglicher Art von einander trennt, besteht aber auch ihre größte Einigkeit: ausnahmslos jeder Mensch ist als irdisches Wesen in genau dieser Situation. Sieht man diese Gemeinsamkeit und Gleichheit aller Menschen ein, dass nämlich jeder Mensch in seiner Weltsicht – seiner „Welt-Anschauung“ – etwas hat, was nur für ihn gilt, und das universelle, alle Menschen umfassende Element daher zunächst nicht in der Welt, auch nicht in der Welt der Vorstellungen und Theorien über den Menschen, seine Seele, seinen Geist zu finden ist, sondern als lebendige, in jedem Augenblick sich erneuernde Tatsache seines individuellen Umganges mit seiner Welt-Anschauung im sich selbst beobachtenden Denken, – sieht man dies als ausnahmslos allen Menschen eigene Wahrheit ein, so ist damit ein Anfang gemacht zur Überwindung des in unserer Zeit ausufernden Streites der Weltanschauungen.

Damit ist aber auch ein Schritt getan zum Ersetzen des Glaubens an eine irgendwie gewordene Weltanschauung durch ein wahres Wissen von Tatsachen; der erkennende Mensch tritt dadurch im Ansatz wiederum – nun bewusst – ein in den Ausgangspunkt der Erkenntnis.

Die Grundsituation ebenso wie die Folgen für ein wahres Erkennen, die sich aus diesem menschlich-realen Ausgangspunkt ergeben, sind ja bereits ausführlicher ausgeleuchtet worden; hier mag daher der Hinweis darauf genügen.1

Erkenntnis-Aufgabe unserer Zeit

Rudolf Steiner spricht von ferner Zukunft, wenn er sagt:

Das wird eine Zeit sein, in welcher die Menschen in weit höherem Grade als heute eine gemeinsame Weisheit haben werden, sozusagen in gemeinsame Weisheit eingetaucht sein werden. Es wird beginnen etwas davon, daß man empfinden wird, daß das Ureigenste des Menschen zu gleicher Zeit das Allgemeingültigste ist. Das, was man im heutigen Sinne als individuelles Gut des Menschen auffaßt, ist noch nicht ein individuelles Gut auf einer hohen Stufe. Heute ist mit der Individualität, mit der Persönlichkeit des Menschen noch im hohen Grade verknüpft, daß die Menschen sich streiten, daß die Menschen verschiedene Meinungen haben und behaupten: Wenn man nicht verschiedener Meinung sein dürfte, würde man ja kein selbständiger Mensch sein. Gerade weil sie selbständige Menschen sein wollen, müssen sie zu verschiedenen Meinungen kommen. Aber das ist ein untergeordneter Standpunkt der Anschauung. Am friedlichsten und harmonischsten werden die Menschen sein, wenn der einzelne Mensch am individuellsten sein wird. Solange … gibt es Meinungen, die voneinander verschieden sind. Diese Meinungen sind noch nicht im wahren Innersten des Menschen empfunden.

Heute gibt es nur einige Vorläufer für die im wahren Innern empfundenen Dinge. Das sind die mathematischen und geometrischen Wahrheiten. Über die kann man nicht abstimmen. Wenn eine Million Menschen Ihnen sagen würde, daß 2 x 2 = 5 ist, und Sie sehen es selbst im eigenen Innern ein, daß es 4 ist, so wissen Sie es, und Sie wissen auch, daß die anderen im Irrtum sein müssen – geradeso, wie wenn jemand behauptete, daß die drei Winkel eines Dreiecks nicht zusammen 180 Grad betragen.

Das ist Manas-Kultur, wenn immer mehr empfunden werden die Quellen der Wahrheit in dem stark gewordenen Individuellen, Persönlichen des Menschen und wenn zu gleicher Zeit das, was empfunden wird als höhere Wahrheit, auch von Mensch zu Mensch übereinstimmt wie die mathematischen Wahrheiten. In diesen stimmen die Menschen heute schon überein, weil das die trivialsten Wahrheiten sind. In bezug auf die anderen Wahrheiten streiten sich die Menschen, nicht weil es über dieselbe Sache zwei verschiedene richtige Meinungen geben kann, sondern weil die Menschen noch nicht so weit gekommen sind, das alles zu erkennen und niederzukämpfen, was an persönlicher Sympathie oder Antipathie sie trennt. Würde bei den einfachen mathematischen Wahrheiten noch die eigene Meinung in Betracht kommen, so würden viele Hausfrauen vielleicht dafür stimmen, daß 2 x 2 = 5 ist und nicht 4. Für den, der tiefer in die Natur der Dinge hineinsieht, ist es eben unmöglich, über die höhere Natur der Dinge zu streiten, es gibt nur die Möglichkeit, sich dazu hinaufzuentwickeln. Dann trifft die Wahrheit, die in der einen Seele gefunden ist, genau zusammen mit der Wahrheit in der anderen Seele; dann streitet man nicht mehr. Und das ist die Gewähr des wahren Friedens und der wahren Brüderlichkeit, weil es nur eine Wahrheit gibt, und diese Wahrheit hat wirklich etwas zu tun mit der geistigen Sonne. Denken Sie einmal, wie die einzelnen Pflanzen ordentlich wachsen; jede Pflanze wächst der Sonne zu, und es ist nur eine einzige Sonne.“2

Die Grundlagen dafür zu legen, indem wir in der völligen Vereinzelung aufmerksam werden auf den allen Menschen gleichen Quell des sich selbst als lebendige Tatsache erkennenden Denkens im Umgang mit der Welt, das ist die Aufgabe unserer Zeit. Sie bereitet vor, was einst in der Zukunft als allen Menschen eigene Wahrheits-Erkenntnis in immer weiteren Kreisen das Leben prägen kann.

Wollen wir eine solche Wahrheits-Wissenschaft erreichen, tun wir gut daran, zunächst die Wege dazu durch unser tätiges Denken zu ergründen. Diese Wege beginnen immer dort, wo wir auf die erste uns als Menschen zugängliche rein geistige Tatsache aufmerksam werden: die Tatsache des individuellen, durch unser Denken von uns selbst gestaltbaren Umgangs mit unserer immer von derjenigen aller anderen Menschen verschiedenen konkreten Welt. Diese Tatsache ist nur duch das Denken selbst fassbar, und darum rein geistig.

Individuelles Selbst-Bewusstsein

Ein so sich darlebendes individuelles Bewusstsein des Menschen von sich selbst ist keineswegs dem Menschen vom Anbeginn gegeben. Es erfordert die qualvoll erlittene Einsicht in die Unvollkommenheit der jedem Menschen in seiner Vereinzelung gegebenen Mittel. Diese Mittel können den Menschen nicht zu einer Überwindung derjenigen Probleme führen, die eben durch die Vereinzelung – und ihre Nutzung durch kundige Eliten für ihre eigenen Zwecke! – entstehen.

Wo nämlich der Mensch dem leidvollen Erleben seiner eigenen Erkenntnis-Ohnmacht (der Wahrheit gegenüber) zu entfliehen versucht, indem er alte (Glaubens-)Bindungen durch neue, vermeintlich selbst gewählte ersetzt, macht er sich selber zum Spielball derjenigen, die solche Selbst-Aufgabe als Grundlage ihrer selbstsüchtigen Macht schätzen. Macht lebt auch vom Glauben der (scheinbar) Ohnmächtigen.

Die Einsicht, dass auch die äußere Macht sich nur solange ungehindert entfalten kann, wie die einzelnen zunächst scheinbar „Ohnmächtigen“ ihr auch innerlich glauben, muss auf lange Sicht den Bestand der äußeren Macht zersetzen. Ist man genötigt, in der äußeren Wirksamkeit einen Kompromiß zu schließen, so muß man sich dessen bewußt werden und nicht in leichtfertiger Weise darüber hinwegreden. Man muß sich ruhig sagen: Der Gewalt muß selbstverständlich gewi­chen werden. Aber man muß nicht bei sich selber in der Erkenntnis Kompromisse schließen. Man muß nicht glauben, daß das richtig ist, was man tut unter dem Einfluß der Gewalt.3

Das individuelle Selbst-Bewusstsein in der Selbst-Erkenntnis zu pflegen als Vollzug der Aufgabe unserer Zeit, gegenüber allen Widerständen und Hindernissen, die uns die äußere Gewalt immer wieder aufzuzwingen sucht, legt also den Grund für die von Rudolf Steiner angedeutete Zukunfts-Kultur der Wahrheit.

Die Sprache der Ohnmacht

Bedingung dafür ist und bleibt die Einsicht des einzelnen irdischen Menschen in seine ganz grundsätzliche Ohnmacht, im Rahmen seiner persönlichen Welt-Anschauung wirkliche Wahrheit zu erkennen. Erst die Not, in die durch diese Tatsache Mensch und Welt ganz allgemein versetzt sind, kann im Einzelnen ein Aufwachen für sich selbst als Gleicher unter Gleichen im Rahmen der Menschheit als ganzer erwirken.4

Der Mangel an Macht bei den meisten Menschen, der Wirklichkeit die eigenen Wünsche aufzuzwingen, steht einer ungeheuren Konzentration der Macht in den Händen Weniger gegenüber, die sie derzeit vor allem dazu nutzen, Welt und Menschen ihren eigenen, persönlichen Wünschen und Auffassungen zu unterwerfen. Aber – wie gezeigt – Macht basiert auch auf Glauben. Und die Abkehr von diesem Glauben weckt die Kraft im Menschen, in sich selber die Wahrheit immer energischer anzustreben.

Die Macht Einzelner durch die Macht der Masse bekämpfen zu wollen, ist ein Unterfangen, das der zwangsweisen Ent-Individualisierung durch die Gewalt gewisser Eliten die freiwillige Unterwerfung der Masse unter einen allgemeinen Primat der unbeschränkten Geltung äußerer Macht unterwirft. Provokant ausgedruckt, ist das eine Art Selbst-Aufgabe: „Danke, deinen mächtigen Zwang zur Vermassung brauchen wir nicht. Das können wir freiwillig besser.“ Denn jede Masse, die als Macht auftreten will, muss sich dabei einem für jedes ihrer Glieder gleichen Ziel unterwerfen – also einer Ideologie zum Beispiel oder dem Glauben daran, das „Gute“, das den eigenen Interessen diene, werde sich schon finden, wenn nur erst die andere, die „böse“ Macht zerstört sei.

Es ist aber durch die Selbst-Ermächtigung des Individuums zur Einsicht in erste universell für alle Menschen geltende Lebens-Tatsachen bereits die Axt gelegt an jede Realisierung äußerer Macht im herkömmlichen Sinne. Auch die jetzt scheinbar „Mächtigen“ sind Menschen, auch für sie gilt die heutzutage prinzipielle Ohnmacht des irdischen Individuums. Ihre Macht ist bloß geliehen von denjenigen Einflüssen oder Wesen, denen sie dienen.

Diese Wesen leben in der Regel nicht begrenzt in einem einzelnen Menschen, sondern benutzen nur ihre Anhänger, die sich im Geiste ihnen anschließen. Für sie zählt ein Mensch nur so viel, wie er ihnen nützt. Man kann sie als Geistwesen ansehen, die den gläubigen Menschen steuern.5 Sie verlieren ihre Macht dort, wo der Mensch aufhört zu glauben, und sich den Tatsachen des Lebens in Wahrheit zuwendet. Sie wirken ungehindert nur dort, wo sie unerkannt bleiben. Verführer und Lügner können nur im Verborgenen ihre Ziele erreichen. Werden sie erkannt, müssen sie ihren Einfluss verlieren.

Die Einsicht in die weitreichende, grundsätzliche Ohnmacht jedes Einzelnen – auch des Anderen, scheinbar „Mächtigen“ – ermöglicht den Blick auf den Keim der Wahrheit in jedem Menschen, auch des Verführtesten. Verstehen wir also diese Sprache der Ohnmacht recht: jede Machtausübung – einzeln, in der Gruppe, in der entindividualisierten Masse – verletzt die Freiheit des sich entfaltenden Individuums, bei mir oder beim Anderen, das ist aufs Ganze gesehen einerlei (wenn auch für den Einzelnen manchmal unerträglich). Soll aber Freiheit in die Zukunft hinein erst allumfassend werden (wohlgemerkt: Freiheit, nicht egoistische Unabhängigkeit von allen Einschränkungen beim Erfüllen irdischer Wünsche), muss sie gewollt und gepflegt werden.

Neue Einsicht

Die Einsicht(smöglichkeit) in diese Ohnmacht ist neu, und sie folgt auf das vollständige Ohnmächtig-Werden aller Naturerkenntnis durch das heute fast unumschränkt herrschende materialistische Dogma des: „Nur die materielle Außenwelt ist wirklich. Leider haben wir darüber kein Wissen, nur Theorien.“

Dass solche Art von Wissenschaft mehr Probleme hervorruft als sie löst – insbesondere kann sie die selbstgeschaffenen Probleme nicht lösen (sic!) – ist spätestens seit dem Aufkommen der Atomkraft offensichtlich. In unserer Zeit treibt besonders der Versuch, das Denken gänzlich der äußeren Welt zu übereignen durch die Auslagerung aller wesentlichen gesellschaftlichen Entscheidungen auf Computermodelle vielfältig giftige Blüten. Es bleibt aber der monumentale Satz von Lewis Mumford in seinem umfangreichen Werk „Mythos der Maschine“ unumschränkt gültig: „Kein mechanisches System (also auch kein Computer als System der Mechanisierung des Denkens, Anm. EH) kennt die Bedeutung von Bedeutung“6

In unsere Zeit übersetzt ist damit auf die Tatsache verwiesen, dass die allen Menschen gleiche Grundsituation der Vereinzelung und Erkenntnisohnmacht – die ja die allen Menschen gleiche Grundwahrheit ist – selbstverständlich von keinem Computer bemerkt werden kann. Wo sich aber der Mensch nicht zur Selbst-Erkenntnis aufschwingt, ermächtigt er das Welt-Maschinenwesen zum Herrscher über die Menschen, der dann aber bar jeder moralischen Einsicht ausschließlich nach den Gesetzen der außermenschlichen Welt – eben maschinell – regiert.

Was ist der Grund dafür, dass wir Menschen uns vom bloßen Erleiden der Ohnmacht zur Selbst-Erkenntnis aufschwingen können, mit allen Folgen für das Welterkennen, wie sie bereits in vorangehenden Artikeln beschrieben wurden?7 Diese Selbst-Erkenntnis gibt uns den Schlüssel zur Freiheit, zur Selbst-Befreiung von den Zwängen altüberkommener, geglaubter Weltanschauungsinhalte, Glaubenssätze und Ideologien.

Erst dadurch kann der Mensch lernen, sich auf sich selbst zu stellen.

Die Einsicht in die Bedeutung des Denkens als geistige Tatsache, die sich ihrer selbst im Menschen bewusst wird, ist von Rudolf Steiner am Ende des 19. Jahrhunderts in Gedankenform fürmuliert worden (vgl. seine Bücher „Grundlinien einer Erkenntnistheorie der Goetheschen Weltanschauung“, Wahrheit und Wissenschaft“ und „Die Philosophie der Freiheit“) und Anfang des 20. Jahrhunderts durch die weitreichende Veröffentlichung ehemals geheimgehaltener geistiger Tatsachen der äußeren Entwicklung der Menschheit einverleibt worden. Seitdem können wir davon wissen, damit umgehen und uns daran selber weiterentwickeln.

Dass wir erst dadurch als heutige Menschen wieder in die Lage kommen, uns selbst, den heutigen Menschen und seine Situation überhaupt – einschließlich aller Irrtümer und Zerstörungen – als notwendiges Glied einer sinnvollen Entwicklung zu erkennen, ist ja in den bisherigen Darstellungen vielfach aufgewiesen worden.8 Was also ist dann das Auftreten Rudolf Steiners im Rahmen dieses Entwicklungsprozesses?

Anthroposophische Bewegung

Die anthroposophische Geisteswissenschaft als menschheitsgeschichtliche Tatsache trat zu Beginn des 20. Jahrhunderts ins öffentliche Bewusstsein Mitteleuropas (und der Welt). Die in Gedankenform gefasste Grundlegung aus dem letzten Jahrzehnt des 19. Jahrhunderts (vgl. vorigen Abschnitt) war zuvor nahezu unbemerkt und unverstanden einfach unberücksichtigt geblieben.

Erst mit dem Anknüpfen an altüberkommene esoterische Überlieferungen gewann Aufmerksamkeit, was Rudolf Steiner zu sagen hatte. Wenn man das äußere Wachstum der anthroposophischen Bewegung ins Auge fasst, kann es scheinen, als ob dabei das Erlangen von Anerkennung durch die hergebrachten Gesellschaftsformationen von Vielen als wichtigstes Zeichen eines Gelingens dieser geisteswissenschaftlichen Bewegung angesehen wurde. Die Denkweise der Macht, die äußere Anerkennung als Grundlage braucht (da sie keine Wahrheit in sich trägt), wurde offenbar auch auf die Anthroposophie angewendet – man wollte mitspielen im Kampf um die Lenkung der Menschheit.

Rudolf Steiner hat diese Haltung vielfach und jederzeit wieder auf das Schärfste abgelehnt und jede Bestrebung, durch die anthroposophische Geisteswissenschaft sich zahm in den Kanon hergebrachter Theorien über Welt und Mensch einreihen sollte, unmißverständlich als zerstörerisch und der Anthroposophie entgegengesetzt gekennzeichnet.9 Das liegt ja auch auf der Hand, ist doch jeder Gedanke an äußere Machtausübung der unbedingten Wahrheitsverpflichtung der Geisteswissenschaft abträglich.

Rudolf Steiner wollte nur durch die Wahrheit wirken, die Wahrheit im Sinne des Maßstabes, in dem sich das Denken in der Selbstbeobachtung selbst erschafft, oder – anders ausgedrückt – im Sinne des Maßstabes, der sich aus der Betrachtung der Evolution von Mensch und Welt als Selbsterschaffungsprozess des göttlichen Urgrundes in der Selbsterkenntnis ergibt.10

Dieser eigentliche Kern der Anthroposophie ist unabhängig von äußeren Machtfaktoren, zielt er doch eigentlich darauf, die diese äußere Macht steuernden geistigen Wesenheiten kennenzulernen und in ihrem Chor selbstbewusst mitzuwirken. Dieser Kern ist vielfach verraten worden, zu Rudolf Steiners Lebenszeit ebenso wie danach, bis heute. Er ist dennoch unzerstörbar, als eine Tatsache der Menschenentwicklung, die ein für alle Mal Bestandteil der Menschheit geworden ist.

Manchmal bekommt man den Eindruck, als ob gerade in Zeiten, in denen der Druck von Außen immer stärker wird, gleichzeitig – oft im Verborgenen und nur bei wenigen Menschen – die Besinnung auf das Wesentliche immer umfassender wird, ganz im Sinne der oben skizzierten „Sprache der Ohnmacht“.

Wozu Geisteswissenschaft?

Wenn nun die anthroposophische Geisteswissenschaft nicht einfach eine Bewegung wie viele andere ist (auch und schon gar nicht die endgültige, alles klärende ultimative Wahrheitslehre!) – was ist sie dann? Welche Bedeutung hat diese Geisteswissenschaft im Rahmen des Ganzen von Mensch und Welt?

Dies zu klären, hat – wie Rudolf Steiner selber immer wieder und häufig genug betonte – allein diese Geisteswissenschaft selbst die Möglichkeit in unserer Zeit. Nur sie selber entspringt dem universellen Wahrheitskriterium, das ins Bewusstsein zu bringen sie immer wieder zu ihrem Ziel gemacht hat.11 Das entspricht der Einsicht, dass eben nur das Denken selbst die Möglichkeit hat, seine eigene Bedeutung zu erkennen.

Wenn also die Denkwege des sich selbst erkennenden denkenden Menschen sich in den Entwicklungswegen der Menschheit wiederfinden können, so erkennen sie sich selber dadurch als wahr.

Zeichnen wir diese Entwicklungswege noch einmal nach:

Aus dem schaffenden – grundlos schaffenden, d.i. liebenden – Göttlich-Geistigen entsteht die geistdurchglühte Welt, in ihr der Mensch als dasjenige Wesen, das dem Gotte zum Bilde werden soll, und darum dessen liebende Schöpferkraft als Möglichkeit in sich schließt. Das Menschenwesen entwickelt seine Kräfte zunächst unter der Leitung der göttlichen Weisheit. Soll es aber eigenschöpferisch werden, also lieben lernen, so muss es frei werden und dafür zunächst alle vorgefasste Weisheit verlieren; sie würde – bliebe sie dem Menschen erhalten – die Voraussetzung wirklicher Liebe, nämlich seine Freiheit schmälern. Der irdische Mensch hat heute alle überkommene Weisheit verloren; aus der Sehnsucht nach dem Verlorenen heraus kann er zunächst nur spekulieren und experimentieren.

Damit nun nicht die äußere Erdenwelt gänzlich verloren gehe – sie ist ja nötig, damit der Mensch in seiner Ohnmacht darin sich selber finden kann – tritt das zentrale göttliche Wesen ins irdische Dasein und erleidet den irdischen Tod. Wie der Mensch, wenn er durch den Tod geht, eins wird mit demjenigen, was er im Leben als sein „Außen” ansah, mit den Urgründen der irdischen Welt also, eint sich im irdischen Gottestod das göttliche Wesen mit dem Wesen der Erde, dem irdischen Sein, demjenigen also, was – vom göttlichen Gesichtspunkt aus – das „Außen“ ist. Seit diesem Zeitpunkt des Mysteriums von Golgatha ist das Göttliche als Christusprinzip im Irdischen auffindbar.

Der Mensch, der die göttliche Weisheit verloren hat, sich also in einer gott- und geistlosen Welt erlebt, kann dieses Christus-Ereignis aber nur verstehen, wenn er Wege findet, sich die göttliche Weisheit aus sich selbst wiederum zu erringen. Das ist Intention der Anthroposophie, der „Weisheit vom Menschen“, derjenigen Weisheit also, die vom Menschen ausgeht.

Das Menschheits-Ereignis verstehen

Indem nun das göttliche Wesen sich mit dem irdischen Sein verbunden hat – wo ist es dann dort zu finden? Ganz sicher nicht in der gott- und geistlosen Erscheinungswelt, die den einzelnen individuellen Menschen heutzutage als seine „Welt-Anschauung“ umgibt. Das allumfassende göttliche Wesen kann nur dort erscheinen, wo ein Allumfassendes, Universelles waltet: im individuellen, ohnmächtigen Menschen also, der sich selbst erkennt.

Dies ist durch die Zeit in vielfältigster Weise von den Menschen angestrebt worden seit dem Eintreten des Mysteriums von Golgatha: sich selbst erkennen, den Christus in sich finden. Dieses Streben ist aber seit langer Zeit, bis heute, geprägt von alten, überkommenen Verhaltensweisen des Menschen.

Die enthusiasmierten, von Resten alter Weisheit noch nicht gänzlich freien Urchristen, die Askese mittelalterlicher Mönche ebenso wie die mystische Versenkung einzelner Weiser waren eines nicht: getragen von einem gänzlich selbst errungenen Urverständnis des Zentralereignisses der Menschheitsentwicklung, des Mysteriums von Golgatha. All diese Menschen hatten auf andere Weise – aus empfundener Nachfolge Christi, aus durch Kultus und Versenkung vermittelter innerer Schau oder auch durch den Glauben an die Gültigkeit der Lehren, die die Priester verbreiteten zur Rechtfertigung ihres eigenen Daseins als Elemente der „Kirche Gottes“ – ein Verhältnis zu dem gefunden, was für sie „der Christus“ war.

Ein wirkliches Verständnis für das Christus-Ereignis kann erst derjenige gewinnen, dem alle Reste alter Traditionen nichts mehr bedeuten, über den all diese Einflüsse keine Macht mehr haben, und der daher nur noch aus sich selbst heraus Leben in die geist- und gottlosen Vorgänge der Welt bringen kann. Das ist der Mensch unserer Zeit.

Rudolf Steiners Leben

Wie in einem einzelnen Menschen konzentriert erscheint im Leben Rudolf Steiners, was den Menschen fehlt, um sich zur Selbstbeobachtung im Denken aufzuschwingen. In alle Lebensgebiete hinein wirkte das, was durch Rudolf Steiners irdisches Wirken den Weg fand in das Leben der Menschen. In schier unglaublicher Weise wirkte die Person Rudolf Steiner inspirierend und weckend auf diejenigen, die zeitweise oder auch länger in seinem Lebensumfeld sein konnten.

Diese direkte Art des Wirkens, im irdischen Dasein, wurde darum auch von selbst den nächsten Freunden und Mitarbeitern Steiners als das Eigentliche der Anthroposophie gesehen, als dasjenige, worauf es ankam. Im direkten Mitleben des irdischen Wirkens schwand vielleicht bei Manchem der Gedanke an die Frage, welches Verhältnis dieses irdische Wirken zum geistig fassbaren Entwicklungsgang der Menschheit haben könnte.

Wenn Rudolf Steiner immer wieder beteuerte, nur durch die anthroposophische Geisteswissenschaft, niemals durch irgendein „Glauben“ könne wirklich verstanden werden, wovon er spreche, und insbesondere dasjenige, was er als das Mysterium von Golgatha benannte, sei nur durch diese Geisteswissenschaft zu verstehen, dann folgten seine Zuhörer seinen Gedankengängen und – glaubten ihnen. Wie sollte es angesichts einer solchen Persönlichkeit wie Rudolf Steiner auch anders sein?

Oft genug wies Rudolf Steiner darauf hin, dass selbständige anthroposophische Forschungen nötig seien, und stellte alles, was auf diesem Gebiet, meist durch einige wenige Menschen seiner nächsten Umgebung geschah, als Vorbild vor seine Zuhörer hin.

Eine ungeheure Fülle von Anregungen ging von ihm aus, die zu verarbeiten seine Umgebung bis weit über ihre Möglichkeiten forderte. Wer kann es den Menschen verdenken, dass sie nicht wirklich daran dachten, was geschehen solle, wenn dieser schier unerschöpfliche Quell versiegt?

Der Übergang

Dies Versäumnis zeigte seine Folgen unmittelbar nach dem Tode Rudolf Steiners. Was er durch sein unermüdliches Wirken zusammengehalten hatte, zerbrach schnell, wenn es auch einige Zeit brauchte, bis dies Zerbrechen ins Bewusstsein der Beteiligten trat. Und ebenso schnell, wie die Streitigkeiten zwischen vorher einmütig zusammenarbeitenden Menschen eskalierten, wurde aus der anthroposophischen Bewegung etwas, was Rudolf Steiner niemals wollte: eine Institution, in der die Leitenden glaubten – jeder für sich, oftmals untereinander streitende Fraktionen bildend – für die Gesamtheit entscheiden zu müssen.

Wie in der Vergangenheit in der katholischen Kirche entstand in der geisteswissenschaftlichen Bewegung schnell eine Art „Kastensystem“ aus „einfachen“ und „besseren“ Anthroposophen, die nur durch eines zusammengehalten wurden: den gemeinsamen Glauben an die Mission der Anthroposophie innerhalb der Menschheitsentwicklung.

Was aber war eigentlich geschehen? Derjenige Mensch, der das grundlegende Erkenntnisproblem seiner Zeit einer Lösung zuführte in seinen frühen Werken (vgl. oben, Abschnitt „Neue Einsicht“) und niemals aufhörte zu beteuern, dass alles, was er später gesagt oder geschrieben hatte, von dem dort, ganz zu Anfang formulierten Gesichtspunkt zu erschließen sei; derjenige Mensch, der jahrhunderte-, ja jahrtausendelang geheim gehaltenes Mysterienwissen rückhaltlos veröffentlichte, weil jede Geheimhaltung die nunmehr notwendige Freiheit des Menschen beeinträchtigt – dieser Mensch war aus dem irdischen Dasein in diejenige Welt übergegangen, die er selber als seine geistige „Außenwelt“ beschrieben hatte.

Was er als Keime für ein Verständnis des Mysteriums von Golgatha aussäte in seinen Schriften und Vorträgen, war nun auf dem Wege, Gemeingut der Menschheit zu werden.

Dass es in der Folge immer wieder Menschen gab, die die Aussaat-Tätigkeit Rudolf Steiners meinten nachmachen zu müssen, zeigt nur, wie wenig verstanden wurde, was er tat.

Liebe und Freiheit

Etwas Neues war dem Menschheitsbewusstsein übergeben worden: die Möglichkeit, nicht nur äußerlich von dem Mysterium von Golgatha zu wissen, sondern es in allen Einzelheiten aus eigener Kraft zu verstehen. Allerdings war diese Möglichkeit eine solche, die allen überkommenen Denkgewohnheiten der Menschen widersprach. Verstehen kann bei einem solchen Ereignis nämlich nicht bedeuten, alle Einzelheiten zu wissen, als Erkenntnisinhalte aufzuspeichern und ansonsten dabei der gleiche Mensch zu bleiben wie vorher. Verstehen erfordert hier ein inneres Mitgehen mit dem Gang der Menschheitsgeschichte, damit verbunden dem übenden Nachvollziehen der dafür erforderlichen Denkbewegungen aus derjenigen Kraft heraus, die erst aus der vollständigen Geistverlassenheit der Mensch sich selber erringen kann.12

Ein lebendiger irdischer Mensch, dem wir folgen können, wird immer diejenigen mitreißen, die dies wollen; er kann sich selber noch so viel dagegen wehren. Rudolf Steiner hat dies leidvoll erfahren müssen.

Ein wirklich selbsterrungenes Verständnis für das, was Rudolf Steiner als das unserer Zeit so Nötige bezeichnete, das Verständnis für das Mysterium von Golgatha also, es konnte erst verbreitet auftreten, als die irdische Person, die dieses Verständnis zu wecken angetreten war, nicht mehr auf dem physischen Plan wirken konnte. Erst dann war für jeden, der dies wollte, wirklich vollständige Freiheit gegeben – sie hat ja als Voraussetzung die ohnmächtige Vereinzelung in der geistverlassenen Welt.

Der Vortragende Rudolf Steiner, der ursprünglich nicht wollte, dass das gesprochene Wort festgehalten würde, musste es der Unvollkommenheit seiner Zuhörer zugeben, dass die Mitschriften doch geschahen und dann auch veröffentlicht wurden. Diese Vorträge waren ja immer an ein bestimmtes Auditorium, niemals an die allgemeine Öffentlichkeit gerichtet. Was von Anfang an für die Öffentlichkeit bestimmt war – die Schriften Rudolf Steiners also – sie sind nun dasjenige, durch das wir mit seinem Wirken in unmittelbare Berührung kommen können. Sie sind aber zugleich derjenige Teil seines Wirkens, der am meisten Nichtbeachtung und Ablehnung gefunden hat.

Man erlebt die Texte als zu „schwer“, zu „unverständlich“, zu „kompakt“, manchmal auch „zu schwülstig und unnötig kompliziert“ – nun, das sollten sie wohl sein, denn sie sind aus demjenigen Geist heraus geschrieben, der für jeden Menschen, die „Öffentlichkeit“ also, zu einem Erüben des geistigen Grundereignisses des Menschen führen sollten: der liebenden Zuwendung zum Menschen in seiner Entwicklung. Bereits in der Vorbemerkung wurde ja auf den besonderen Charakter solcher Texte hingewiesen.

Liebe setzt Freiheit voraus; ist sie durch irgendetwas vorbestimmt, so wird sie zum „Haben-Wollen“ oder „Etwas-erreichen-wollen“. Liebe zum sich entwickelnden Menschen – im einzelnen, individuellen Menschen ebenso wie in der Menschheitsentwickelung als Ganzer – will nur diesen Menschen fördern, so, wie er sich selber entwickelt. Diese Liebe kann ebenso ausgehen von jedem Einzelnen wie vom Menschheitsgott, dem menschgewordenen Gott im Christus, durch jeden Einzelnen.

Christus im Ätherischen

Wenn Rudolf Steiner vom Erscheinen des Christus im Ätherischen spricht, so spricht er davon, dass dasjenige göttliche Wesen, das einst durch den Gang durch den Menschentod sich mit der Erde vereinigte, nunmehr im Lebendigen erscheint, in den Lebensprozessen, die im Menschen durch innere Bemühung in inneren Bewegungsbildern aufsteigen können. Die Bedingung dafür ist das Aufschwingen zur Selbstbeobachtung im Denken in der Weise, wie es hier und in vorangegangenen Darstellungen umschrieben wurde.

Die Erscheinung des Christus im Ätherischen ist also identisch mit dem denkenden Verstehen-Lernen gegenüber dem Mysterium von Golgatha. Wird uns beim Denken über die Menschheitsentwicklung, und darin über das Mysterium von Golgatha, die Zeit zum Raum, lernen wir, dies in uns selbst als Bewegungsbild der eigenen Entwicklung denkend zu durchlaufen, so erleben wir den Gang des Christus durch den Tod als den verstehenden Gang des in der Zeit lebenden sich entwickelnden Denkens durch den selbstgewollten Tod unseres gewordenen Weltwissens.

Rudolf Steiner sprach immer wieder davon, dass in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts die Erscheinung des Christus in der ätherischen Welt anheben sollte. Er meinte damit sicherlich keine visionären Gestalt-Erscheinungen, Licht-Offenbarungen oder dergleichen. Er wird wohl von der Erscheinung der geistigen Wirklichkeit des Christus, die im Entwicklungsgang des sich selbst beobachtenden Denkens besteht, gesprochen haben.

Rudolf Steiner kann insofern als eine Art „Gesandter“, „Vorbereiter“, „Verkündiger“ oder auch „Auslöser“ dieses Christus-Ereignisses des 20. Jahrhunderts angesehen werden.

Er starb in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, am 30. März 1925. Seitdem wirkt er in der geistigen Welt, in derjenigen Welt, in der wir alle als Geistwesen leben. Durch ihn sind wir in der Lage, uns zu demjenigen inneren Erleben aufzuschwingen, in dem die Erscheinung des Christus im Ätherischen ins sich selbst verstehende Bewusstsein treten kann.

© Stefan Carl em Huisken 2021


1 Vgl. z.B. „Den Anderen nach-denken hilft“, vor allem aber „Vom Sterben in den Geist

2 Rudolf Steiner: Das Johannes-Evangelium. GA 103. – Dornach, 1995. S. 174f. Der darin enthaltene Ausdruck „Manas-Kultur“ deutet auf eine zukünftige menschheitliche Entwicklungsepoche hin, in der das alle Menschen einigende Geistige prägend werden soll.

3 Rudolf Steiner: Geisteswissenschaftliche Behandlung sozialer und pädagogischer Fragen, GA 192.Dornach 1964, S. 354

4 Im Zusammenhang mit der proletarischen Bewegung seiner Zeit wies Rudolf Steiner immer wieder darauf hin, dass das Berechtigte dieser Bewegung gerade darin zu finden ist, dass der Proletarier im Vergleich zu anderen, Besitzenden oder sozial Protegierten eben ein Mensch ist, der im irdischen Leben nichts als sich selbst hat, um damit sein Leben zu fristen, und daher gezwungen ist, sich ganz auf sich selbst zu stellen. Vgl. z.B. Rudolf Steiner: Neugestaltung des sozialen Organismus. GA 330. – Dornach, 1983, in fast jedem in dem Buch enthaltenen Vortrag.

5 vgl. z.B. meinen Artikel „Dämonisierte Zone Corona“ unter https://emhuisken.de/daemonisierte-zone/. Der Text kann dort als .pdf-Datei heruntergeladen werden.

6 Lewis Mumford: Mythos der Maschine. Frankfurt, 1978, S. 108

7 vgl. diverse Artikel auf meiner Website, u.a. „Den Anderen nach-denken hilft“, „Der Spiegel des Individuellen – Den Anderen nach-denken II“, „Aufwachen für das Kommende“, „Vom Sterben in den Geist“, „Der individuelle Mensch als Ausdruck und Bedingung einer geistigen Welt“, „Vom Einswerden mit der geistigen Welt“. Eine Übersicht über alle Artikel mit geisteswissenschaftlichen Inhalten findet sich hier: https://emhuisken.de/uebersicht-beitraege-geisteswissenschaft/

8 vgl. Anmerkungen 5 und 7

9 Es gibt dazu derartig viele Aussagen Rudolf Steiners in seinen Vorträgen, als dass ein einzelnes Aufzählen an dieser Stelle überhaupt sinnvoll scheinen könnte. Vgl. vor allem die Vorträge aus dem Jahr 1923.

10 Vgl. Der individuelle Mensch als Ausdruck und Bedingung einer geistigen Welt, auch in: Die Lahnung, Mitteilungen für individuelle Entwicklung und Lebenskunde, Nr. 4, 2021, S. 12 ff

11 Vgl. Anmerkung 10

12 Vgl. Anmerkung 10

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahren Sie mehr darüber, wie Ihre Kommentardaten verarbeitet werden .