Initiativgruppe – Gruppenprozess
Ein Beispiel für einen Beratungsprozess mit einer Gruppe:
Eine Initiativgruppe bereitet bereits seit längerer Zeit die Gründung einer Einrichtung vor. Erste Anfänge vor Ort sind bereits gemacht. Als die nötigen Gebäude zur Verfügung stehen und die meisten der Beteiligten dort zum gemeinsamen Wohnen zusammenkommen, bricht sehr bald ein Konflikt auf, der sich immer wieder an den verschiedensten Inhalten entzündet: fachlich-inhaltliche Gesichtspunkte kommen dabei ebenso zum Tragen wie menschlich-individuelle. Schließlich verfestigt sich der Konflikt so, dass Gespräche immer wieder nur zu neuem Streit führen und notwendige Sachentscheidungen nicht gefällt werden können.
Der Berater versucht durch wiederholte Einzelgespräche mit allen Beteiligten, den zugrunde liegenden Konflikt freizulegen und so der bewußten Bearbeitung zugänglich zu machen. Dies gelingt zunächst, und eine Einigung über wesentliche Streitpunkte scheint in Sicht. Als eine tragfähige Vereinbarung über den weiteren Verlauf des Beratungsprozesses getroffen werden soll, verweigert eine der Seiten die Zustimmung und jedes weitere Gespräch über diese Frage.
Kurz darauf zerfällt die Initiative, und die Beteiligten gehen ihre eigenen Wege. Kredite waren zu dieser Zeit noch nicht geflossen, Vermögenswerte (Immobilien) noch nicht erworben.
Ohne den Versuch der Konfliktbearbeitung wäre die Gruppe voraussichtlich zu einem späteren Zeitpunkt zerbrochen, mit wirtschaftlich unabsehbaren Folgen für alle Beteiligten (vor allem in Anspruch genommene Kredite).