Wer sich selbst und seine Stellung in der Welt recht verstehen will, kann dies eigentlich nur, wenn er seine eigene Entwicklung, seinen Lebensgang in Beziehung setzen kann zur Entwicklung der ganzen Menschheit auf der Erde, deren „Lebensgang“ also, der er selber als ein Glied angehört. Die Geisteswissenschaft hat aufgrund ihrer eigenen, wohlbegründeten Denkwege besondere Möglichkeiten entwickelt, die Welt- und Menschenentwicklung zu beschreiben. Davon handelt dieser Vortrag.

Geisteswissenschaft wird vielfach wie alle Wissenschaft als etwas Kompliziertes, für den gewöhnlichen Alltag nicht Erforderliches, auch nicht Taugliches und darum eher Nebensächliches angesehen. Dass gerade Geisteswissenschaft den Menschen für den Alltag stärken und für die Bewältigung dieses Alltags richtunggebend wirken kann will dieser Vortrag aufzeigen.

Der Mensch lebt nicht allein auf der Erde; er ist umgeben von anderen Menschen, von denen er wissen kann, dass sie ihm auf einer sehr grundsätzlichen Ebene gleich sind – bei allen Unterschieden im Einzelnen. Wie kann Geisteswissenschaft als Erkenntnis der geistigen Wurzeln jedes Menschen dazu beitragen, den Umgang im sozialen Leben menschengemäß zu gestalten?

Im Alltagsleben macht der Mensch sich in der Regel wenig Gedanken über sein eigenes Wesen; er ist ja den Alltagsproblemen zugewandt. Gerade eine genauere Kenntnis seines Wesens kann aber im Umgang mit den Alltagsproblemen entscheidend sein. Wie dies geschieht, davon spricht dieser Vortrag.

In einer gewisssen instinktiven Weise meint der Mensch zu wissen, was Gut und Böse ist. Warum aber gelingen seine Versuche nicht, das Böse auszurotten? Hier kann Geisteswissenschaft weiterhelfen.