Vorträge

sind eigentlich eine Sonderform des Gespräches: äußerlich findet man den Vortragenden sprechend und eine große Anzahl scheinbar passiver Zuhörer.
Aber innerlich betrachtet ist es oftmals umgekehrt: wer wirklich vorträgt (und nicht bloss Gelerntes memoriert, referiert oder gar vom Konzept abliest) kennt die Inspiration durch engagierte Zuhörer. Manches kann gar nicht gesagt werden ohne die inneren Potenziale der Zuhörer. Innerlich gesehen ist der beste Sprecher derjenige, der sich zum Sprachrohr der Selbst-Bewußtwerdung für diejenigen machen kann, die vor ihm als Zuhörer sitzen.
Darum ringe ich in jedem Vortrag aufs Neue, und nur so möchte ich vortragen.

In der Vergangenheit habe ich in vielerlei Zusammenhängen Vorträge gehalten, unter anderem:

  • Pädagogische Initiativen und Fortbildungen (Schulgründung, Kindergarten, schulinterne Fortbildungen)
  • Biologisch-dynamischer Landbau (Bauerntreffen, Hoffeste etc.)
  • Oberstufenprojekte an Schulen (Medien und ihre Wirkungen)
  • Geisteswissenschaftliche Kurse

Themen und Inhalte haben sich immer aus den Erfordernissen der konkreten Situation ergeben; zum Teil durch direkte Anfrage der Veranstalter, zum Teil im Rahmen von Vortragsreihen, die ich in eigener Verantwortung gestaltet habe.

Eine Themenliste vergangener öffentlicher Vorträge gibt es => hier.

Außerdem halte ich im Rahmen geisteswissenschaftlicher Arbeitsgruppen seit ca. 10 Jahren regelmäßig Vorträge.




Gespräche

In einem wirklichen Gespräch erleben wir ein Urphänomen des Sozialen: Lauschen auf den anderen und ihm in seinen Gedanken folgen, uns selbst vergessen und in ihn eintauchen wechselt mit dem Wachen für uns selbst, das eigene zur Geltung bringen.

Beides ist notwendig: fehlt das Lauschen, entsteht Kampf, fehlt das eigene wache Tun, so verfliesst das Gespräch in Stille und Einsamkeit.

Wir brauchen einander.

Ohne Gespräch, ohne das gemeinsame WORT bleiben wir stehen, vertrocknen, verdorren.

Erkenntnisgespräche

mit meiner Beteiligung finden regelmäßig statt im Rahmen von geisteswissenschaftlichen Arbeitsgruppen.  Sie dienen der gemeinsamen Suche nach Wahrheit. Falls Sie Interesse haben, fragen Sie gerne an.

Beratungsgespräche

gehen mehr auf die Individuelle Situation desjenigen ein, der solche Gespräche sucht oder braucht. Sie sollen Hilfen bieten zur Selbstfindung und Selbst-Entwicklung und Unterstützung bei zielgerichteter Aktion. Hierfür stehe ich auf Anfrage gerne zur Verfügung; Näheres unter dem Punkt „Beratung und Vorträge„.




Beratung und Vorträge

Allgemeines

In einer konkreten Beratung steht das Individuelle im Vordergrund: entweder das Menschenleben eines einzelnen oder – in einer Gruppen- bzw. Initiativberatung – die konkreten Verhältnisse zwischen den einzelnen Mitgliedern der Gruppe.

Vorträge zielen dagegen darauf, für die Öffentlichkeit oder für eine spezielle Menschengruppe Hinweise zu geben, die für alle Angehörigen der jeweiligen Zielgruppe gleichermaßen von Bedeutung sein können. Das Individuelle kann daher nur insofern berücksichtigt werden, als es ja auch von den Menschheitlich-öffentlichen oder gruppenbezogenen Verhältnissen geprägt ist.

Vorträge und Beratung streben daher im Grundsatz dasselbe an: Hinweise zu geben, die für die Gestaltung des eigenen Lebens relevant sein können.

Meine Grundlage bildet dabei die => Geisteswissenschaft, wie sie durch Rudolf Steiner begründet und erläutert wurde. Wer mit diesem Begriff und ihrem Urheber Probleme hat, lese bitte zunächst den von mir dazu verfassten => Text.

Finanzielle Fragen im Zusammenhang mit Beratungsvereinbarungen werden immer individuell erörtert. Fragen kostet nichts.

Biografieberatung

Individuelle Biografieberatung soll Hilfestellungen geben für die eigene Lebensgestaltung. Dabei beziehe ich unter anderem Entwicklungsgesetze des menschlichen Lebenslaufes, kosmologische/astrologische Aspekte und geisteswissenschaftliche Einsichten in die Konfiguration des menschlichen Lebens in unserer Zeit ein.

Aus einer solchen Beratung ergeben sich niemals irgendwelche „Vorschriften“ oder „Regeln“, die „verordnet“ werden könnten. Die individuelle Freiheit jedes Menschen ist  viel zu wertvoll dafür. Jede Entscheidung ist daher ausschließlich Sache des Ratsuchenden. Allenfalls können sich im Gespräch Vorschläge ergeben, wie dieses oder jenes gehandhabt werden könnte.

Entsprechend weise ich auch darauf hin, dass derartige Beratungsgespräche niemals eine notwendige Therapie ersetzen können; allenfalls können sie stützend begleiten.

Biografieberatung findet auf Anfrage nach individueller Vereinbarung statt. Ein Treffen dauert in der Regel 45-60 Minuten – länger ist die notwendige Konzentration  meist nicht aufrecht zu erhalten.

Gruppen- und Initiativberatung

Initiativen, Organisationen und Gruppen durchlaufen unterschiedliche Entwicklungsprozesse, deren Kenntnis und sinnvolle Handhabung für Gelingen oder Scheitern des gemeinsamen Tuns ausschlaggebend sein kann. Aus Kenntnis solcher Prozesse und ihrer Gesetze sowie Erfahrung mit den damit verbundenen Konfliktentstehungs- und -lösungsmöglichkeiten können oftmals Wege gewiesen werden zu einer sinnvollen und effektiven Weiterentwicklung einer Gruppe, Organisation oder Initiative.

Die Tätigkeit eines innerlich beteiligten, aber dennoch außenstehenden Beraters kann klärend und impulsierend auf den eigentlichen, von den Mitgliedern in voller Selbstverantwortung gestalteten Entwicklungsweg wirken. Dafür ist aber immer der klar formulierte Veränderungswille derjenigen Gruppenmitglieder unverzichtbar, die sich in besonderem Maße in der Verantwortung für das Gelingen des gemeinsamen Projektes sehen.

Zusammenkünfte für Gruppenberatungen dauern in der Regel 90-120 Minuten. Vorbereitende Informationssammlung nach Absprache sowie eine rückblickende schriftliche Stellungnahme von mir gehören dazu.




Schulgründungsinitiative

Eine Schulgründungsinitiative mit Schwerpunkt Waldorfpädagogik in Norddeutschland hat ihre Arbeit gerade begonnen, viel versprechende Versammlungen haben stattgefunden, und es wurde bereits ein Verein gegründet, der die weitere Entwicklung leiten soll. Der Initiative wird ein größeres Gelände mit diversen Gebäuden zu einem relativ günstigen, für die Initiative aber immer noch hohen Preis zum Kauf angeboten, und es wird nun überlegt, ob und wie auf dieses Angebot eingegangen werden kann.
Im Beratungsprozeß werden zunächst die inhaltlichen und sozialen Grundlagen der Waldorfpädagogik in einem Seminar bearbeitet. Dabei stellt sich heraus, dass nur wenige Beteiligte ein tiefer gehendes inhaltliches Interesse haben. In weiteren regelmäßigen Beratungen mit dem leitenden Pionier der Gruppe werden immer wieder Fragen des möglichen Wachstums der Initiative sowie der inhaltlichen und wirtschaftlichen Tragfähigkeit der vorhandenen Pioniergruppe erörtert.
Der Beratungsprozeß führt schließlich dazu, daß zähneknirschend auf den Kauf der Immobilie verzichtet wird zugunsten einer weiteren inhaltlichen Fundierung der eigenen Arbeit. Sehr schnell zeigt sich, dass die notwendige Basis dafür nicht vorhanden ist, und die Initiative stoppt ihre Arbeit.
Durch die Beratung wurde mehr Klarheit über die realen Bedingungen der eigenen Arbeit erreicht und die zu schwache Initiative konnte kontrolliert beendet werden. Die Alternative wäre ein tumultuarisches Einstürzen zu einem wenig späteren Zeitpunkt gewesen, verbunden mit menschlichen (und evtl. wirtschaftlichen) Katastrophen.



Initiativgruppe – Gruppenprozess


Ein Beispiel für einen Beratungsprozess mit einer Gruppe:

Eine Initiativgruppe bereitet bereits seit längerer Zeit die Gründung einer Einrichtung vor. Erste Anfänge vor Ort sind bereits gemacht. Als die nötigen Gebäude zur Verfügung stehen und die meisten der Beteiligten dort zum gemeinsamen Wohnen zusammenkommen, bricht sehr bald ein Konflikt auf, der sich immer wieder an den verschiedensten Inhalten entzündet: fachlich-inhaltliche Gesichtspunkte kommen dabei ebenso zum Tragen wie menschlich-individuelle. Schließlich verfestigt sich der Konflikt so, dass Gespräche immer wieder nur zu neuem Streit führen und notwendige Sachentscheidungen nicht gefällt werden können.
Der Berater versucht durch wiederholte Einzelgespräche mit allen Beteiligten, den zugrunde liegenden Konflikt freizulegen und so der bewußten Bearbeitung zugänglich zu machen. Dies gelingt zunächst, und eine Einigung über wesentliche Streitpunkte scheint in Sicht. Als eine tragfähige Vereinbarung über den weiteren Verlauf des Beratungsprozesses getroffen werden soll, verweigert eine der Seiten die Zustimmung und jedes weitere Gespräch über diese Frage.
Kurz darauf zerfällt die Initiative, und die Beteiligten gehen ihre eigenen Wege. Kredite waren zu dieser Zeit noch nicht geflossen, Vermögenswerte (Immobilien) noch nicht erworben.
Ohne den Versuch der Konfliktbearbeitung wäre die Gruppe voraussichtlich zu einem späteren Zeitpunkt zerbrochen, mit wirtschaftlich unabsehbaren Folgen für alle Beteiligten (vor allem in Anspruch genommene Kredite).



Geisteswissenschaft

Geisteswissenschaft

Geisteswissenschaft handelt – recht verstanden – vom real im täglichen Leben wirksamen Geist. Jede Idee entspringt im Geist – oder haben Sie schon einmal eine Idee mit Augen gesehen oder mit Händen fassen können? Ohne Ideen gäbe es aber keine Entwicklung, denn jede Entwicklung lebt von der fortwährenden Realisation einer Idee in der Welt. Ganz egal, ob es um naturgegebene oder menschengemachte Entwicklungsprozesse geht. Ideen sind für uns innerlich – im Geiste – fassbar. Wir Menschen sind also ganz zweifellos Träger des Geistes. Auch jede Wissenschaft gründet sich auf Ideen. Ohne eine Wissenschaft von den Ideen, ihrer Entstehung im Denken und ihrer Entwicklung im Leben – ohne eine ganz praktische Geisteswissenschaft also – wird eine Grenze zwischen Glauben und Wissen nur schwer zu ziehen sein.

Eine solche Wissenschaft kann aber nur vom Menschen ausgehen, denn nur in ihm ist für uns das Geistige fassbar. Sie muss daher zugleich Wissenschaft vom Menschen sein. Und sein Kennzeichen, die individuelle Freiheit, mit einbeziehen.

Rudolf Steiner

Eine solche Wissenschaft wurde von Rudolf Steiner (1861-1925) ausgehend von seiner »Philosophie der Freiheit« unter dem Namen »Anthroposophie« (= Weisheit vom Menschen aus) zu Beginn des 20. Jahrhunderts begründet. Der Name »Anthroposophie« wird inzwischen für sehr unterschiedliche Bestrebungen verwendet (und manchmal mißbraucht). Ich verstehe darunter ausschließlich die gerade gekennzeichnete Art von Geisteswissenschaft.

Zeitgemässe Wissenschaft

Eine wirklich zeitgemäße Geisteswissenschaft hat heute damit zu rechnen, dass der Geist in immer mehr Menschen als Realität auftritt, von ihnen als evidente Wahrheit erlebt wird. Menschen, die so erleben, verlangen zu Recht von der Geisteswissenschaft Orientierung über das von ihnen Erlebte. Demgegenüber versagt die traditionelle interpretierende Geisteswissenschaft. Die erlebten Tatsachen bleiben aber und werfen Fragen auf. Seit zwei Jahrhunderten beherrscht die Auffassung vom Geist als »Überbau«, als etwas von der eigentlichen, außerhalb liegenden Wirklichkeit Abstrahiertem (=»Abgezogenem«) die Wissenschaft. Reales Geist-Erleben nimmt dieser Ideologie nach und nach ihre alles andere ausschließende, das Geistesleben allein prägende Bedeutung.
Die heutige Wissenschaft, die mit aller Macht den erkennenden Menschen aus dem Erkenntnisprozess zu auszulöschen sucht, kann nicht anders, als immer unmenschlichere Verfahren und Ergebnisse zu zeitigen. Der immer unfasslichere äußere Aufwand, den diese Art Wissenschaft zum Erreichen neuer Erkenntnisse treiben muss, lässt sie immer mehr zu einer Geheimlehre, einer Wissenschaft für wenige Auserwählte, also zu einer neuen Art von »Esoterik« werden. Und hier gilt sicher: Wissen ist Macht.
Es ist das Verdienst Rudolf Steiners (1861-1925), die Haltlosigkeit dieser veräußerlichten Art Wissenschaft anhand zweifelsfrei nachvollziehbarer, im Prinzip jedem Menschen zugänglicher Denkbewegungen aufgezeigt zu haben (»Wahrheit und Wissenschaft«, »Die Philosophie der Freiheit«). Damit wird zugleich ein neuer, für jeden Menschen nachvollziehbarer, weil rein aus dem heutigen Menschsein geborener Weg zu Erkenntnis und Wissen gangbar gemacht. In diesem Sinne nannte Rudolf Steiner die von ihm vertretene Erkenntnisart »Anthroposophie«, d.i. Weisheit und Erkenntnis vom Menschen aus.

Geistige Revolution

Rudolf Steiner steht damit im Beginn einer geistigen Revolution, die bis heute nicht angemessen wahrgenommen geschweige denn gewürdigt wird: die Befreiung der Erkenntnis aus den Fesseln überkommener Bande, und damit die Befreiung des sich selbst erkennenden Individuums schlechthin.

Dazu ein anonymer Text, der Goethe zugeschrieben wird:

Hinter uns liegt die Revolution des Bürgers,
in welcher das Individuum sich
aus den ehernen Banden dunkler Vergangenheit
zu befreien trachtete.
Nunmehr erleben wir
den Anfang der Revolution durch die Maschine,
von welcher noch keiner weiß,
wohin sie uns alle führen mag:
denn sie stößt uns die Pforten des Künftigen auf.
Aber kommen wird sie dann – und sei`s auch erst in mehr denn hundert Jahren –
die große Revolution, die Revolution des Menschen,
die da aufräumt mit den Albernheiten unserer Kreatur,
ich meine die Revolution des Bewusstseins schlechthin.Doch was soll’s? – Das offenbar Geheimnis ist’s,
in dem ein jeder schon, kindlichen Gemüts,
sein Leben lang sich selbst benennt.Der von Ewigkeit zu Ewigkeit sich selbst Produzierende ist’s,
der noch keinen Namen hat, – es sei denn einmal unsern eigenen.

© Em Huisken 2012