Vom Sterben der Gesellschaft

Die Gesellschaft ist todsterbenskrank

Immer wieder drängt sich der Gedanke auf: unsere Gesellschaft ist krank, todsterbenskrank. Mancher findet vielleicht: dann soll sie doch sterben. An diesem Gedanken mag etwas Berechtigtes sein aber er greift zu kurz. Denn WIE soll sie sterben, WIE soll sie tot sein? Dass es da verschiedene Möglichkeiten geben könnte, diese Idee ist sicher nicht gerade verbreitet. Dennoch ist es so. Ich will mich erläutern.

Was ist Sterben?

Wenn ein Wesen stirbt, ist es ja nicht einfach weg. Für unser alltagspersönliches Ich-Erleben nehmen wir an, dass es einfach weg wäre, so ähnlich wie im Schlaf, nur etwas effektiver und endgültig. Allerdings kann daran Zweifel aufkommen, angesichts der vielen sauber dokumentierten Nahtoderfahrungen, die von ganz anderem berichten.

Für das „Weltbewusstsein“ – wenn ich das einmal so nennen will – ist ein gestorbenes Wesen niemals einfach „weg“. Denn die Spuren, sein Woher und Wohin bleiben auf immer Teil des sich entwickelnden Weltganzen. Das ist der „ewige Wesenskern“ eines gestorbenen Wesens.

Zwei Denkrichtungen

Beim Menschen ist das ganz besonders deutlich. Gibt es doch für jeden einzelnen Menschen sein ganz individuelles Herkommen, sein ganz individuelles Wirken in der Welt, in die Zukunft hinein. Die meisten bisher vorliegenden Erklärungen für diese Tatsache überleben sich zur Zeit mehr und mehr. Die Annahme zum Beispiel, jeder individuelle Mensch sei eine durch einen wie auch immer umschriebenen Gott ausgeführte „Neuerfindung“, eine „Schöpfung aus dem Nichts“ des Gottes sozusagen, ist jedenfalls dann, wenn man einen irgendwie außermenschlichen Gott annimmt (einen Gott also, der dem Menschen gegenüber steht, nicht ihm selbst innewohnt) eine Sache des Glaubens oder Nichtglaubens. Und das Glauben steht in unserer Weltenzeit der Lügen, Manipulation und Scheinerweckungen jedenfalls immer weniger hoch im Kurs.

Die zweite gängige Annahme, die sagt, dass die Wesen der Welt einschließlich des Menschen mehr oder weniger gesetzmäßige Produkte einer als allein existierend gedachten Weltenmaterie seien, die sich eben gemäß den ihr innewohnenden Gesetzen entwickelt, kann eigentlich nur bei inkonsequentem Denken gehalten werden. Denn woher kommen die „innewohnenden Gesetze“? Warum überhaupt Entwicklung? Sind Gesetze materiell?

„Entweder man ist Kreationist oder Darwinist!“ sagte mal ein Bekannter, „mehr Möglichkeiten gibt es nicht!“. Ja und nein, möchte ich da antworten. Wer den in all diesen Betrachtungen aktiven Menschengeist leugnet oder als mehr oder weniger zufällige „Ausschwitzung der Materie“ ansieht, kann kaum andere Möglichkeiten denken. Wer aber den menschlichen Geist als eigenständigen, die Welt mit seinem Denken umfassenden, sich selbst aus sich selbst entwickelnden Akteur im Geschehen ansehen will, der wird das Berechtigte BEIDER Denkweisen anerkennen und sich zu eigen machen können – aber den Verlockungen beider, den Menschen nur als GEMACHTEN und seiner selbst nicht mächtigen anzusehen, nicht erliegen.

Ewiger Tod, ewiges Leben

Und dann – um zum Anfang zurückzukehren – ist ein Unterschied auszumachen zwischen einem Tod, der in ewig unveränderlichem, nach ehernen Gesetzen ablaufenden Maschinendasein von Mensch und Welt besteht, und dem anderen Tod, der vom Ganzen aus gesehen nur einen Übergang von einer Seinsform in eine andere darstellt. Dann wäre der Mensch nämlich, wenn er hier im Irdischen lebt und die ganze Welt – die ihm ja sein individuelles Schicksal spricht – als fremd und rätselvoll ansehen muss, wenn er also als individueller Mensch gerade aus Nicht-Wissen heraus immer neue Schritte tut, – ja, dann wäre der Mensch nämlich gerade da, im Irdischen, gewissermaßen Gott-gleich. Denn er kann nur da, ungezwungen durch gleichsam über ihn verhängte Gesetze, ganz aus eigener Schöpfer-Macht: NEUES schaffen.

Und wenn er dann aus dem irdischen Sein entschlüpft – „stirbt“, sagen wir gewöhnlich – bliebe von ihm doch seine Welt, die jetzt durch die Spuren seines Tuns Veränderung erfahren hat. DARIN lebte er jetzt, aber nicht mehr in Fremdem, Rätselvollem, sondern als Glied des Ganzen, untrennbar mit allem verwoben, um eine neue Aufgabe zu entwickeln für einen nächsten „Ausflug ins Blaue“, für ein nächstes Dasein als irdische Persönlichkeit. Dafür stürbe er dann erneut, aus der einigen Geistwelt heraus ins Irdische, in der er sich getrennt erleben muss von SEINER Welt.

Ja, mindestens diese zwei Arten des Sterbens gibt es: die ewig gleichförmige, eigentlich IMMER tote (und doch gleichzeitig auch „untote“) maschinenmäßige Fortsetzung des Immergleichen, in der ein freier Mensch nicht vorkommt, der Mensch nur eines unter vielen Maschinenprodukten ist; und als „Alternative“ gleichsam das Sterben und der Tod, der in der anderen Seite des Seins eine Geburt ist, der Tod, der das ewige LEBEN in sich trägt.

Für unser gesellschaftliches Dasein gilt dasselbe: welche Art von Sterben wir für das ohne Zweifel über kurz oder lang todgeweihte derzeitige Gesellschaftssystem nämlich annehmen und anstreben wollen. Der Untergang, in Katastrophen und in ein Nichts hinein, weil niemand eine Idee für das „Danach“ entwickelt, oder den Übergang der einseitig materialistisch-eigennützig geprägten heutige Gesellschafts-(un-)ordnung in eine, die aus der eigenmächtigen Erkenntnis der Entwicklungsnotwendigkeiten von Mensch und Leben selber frei mitschafft an einer neuen, besseren Welt, in der jeder Einzelne im anderen, fremden einen unverzichtbaren Teil SEINER individuellen Welt – seiner selbst also – anerkennen kann.




Urlaub von der Wirklichkeit

Urlaub von der Wirklichkeit

Eigentlich lebt mancher heute hauptsächlich für den Urlaub: Urlaub von der Wirklichkeit, wie er sie im Alltag erlebt.

Oberflächlich betrachtet, ergibt sich daraus unsere rauschende Spaßkultur, die nur darauf aus ist – auch den skeptischen Rest unserer eigenständigen Persönlichkeit zu industrialisieren. Dann klappt die Falle zu: Schluss, aus, basta! Kein Ausweg mehr, die Fremdbestimmtheit wird unausweichlich.

Etwas tiefer betrachtet, liegt in der Sehnsucht nach Urlaub von der Alltagswirklichkeit auch ein Weiterführendes. Lebt doch darin erstens ein Rest von Unterscheidungsvermögen zwischen völliger Fremdbestimmung und individueller Freiheit. Und zweitens steckt darin die Frage nach der eigentlichen Wirklichkeit, in der auch ich vorkomme, meine Fragen, mein Suchen, mein Herumprobieren im Leben, eben nicht nur ich als profitabel industrialisierbares und steuerbares Wesen. Urlaub: das scheint die eigentlich befriedigende Lebensweise, wo ich mit mir und der Welt in Einklang kommen kann.

Industrialisierung

Je mehr allerdings auch diese „Nebenwelt“ industrialisiert wird, mir auch dort betäubend Antworten „um die Ohren gehauen“ werden, nach denen ich gar nicht gefragt hatte – zum Fragen-Entwickeln braucht es Ruhe von den dauernden Anforderungen der Welt -, je weniger eben auch der „Urlaub“ mir meine eigene Entfaltung erlaubt, desto unbefriedigender wird er für mich auf Dauer sein. Suchte ich doch gerade etwas Anderes als das ewige Einerlei des durchrationalisierten und für industrielle Anbieter lukrativen „Wirklichkeits“-Betriebes.

Was nun?

Was nun? Die Antwort ist in vielen Fällen – wie bei Süchten übrigens ganz im Allgemeinen – die Dosissteigerung. Noch sensationeller, noch betäubender, noch aufregender, und – noch effektiver von mir selber weg führend.

Das kann unterschiedliche Formen annehmen: Flucht in virtuelle sogenannte „Wirklichkeiten“ (bis man die „wirkliche Wirklichkeit“ nur noch als eine von vielen ansieht), Drogenexzesse (die verbreitetste Droge ist Alkohol), Gewaltexzesse („die Sau rauslassen“), Amokläufe, Terror. Einziges Ziel ist die Durchsetzung meiner „Bedürfnisse“ mit Macht. Die zwingende Macht der Computer-„Spiele“ (bis ins Physiologische lässt sich hier der bewusstseinslähmende Zwang nachweisen), der durch den Körper vermittelte Zwang aller Drogen, die Sucht nach Ungebundenheit im Ausleben auch der abwegigsten Triebe: das alles ist letztlich eine Machtfrage. Dabei geht es mir darum, selber Macht zu gewinnen, aber ständig bin ich Opfer fremder Macht.

Macht gibt Krieg

Und: Macht gegen Macht gibt Krieg. Kriege von mir gegen die Welt. Und die industrialisierte, rationalisierte Macht, die heute die Welt beherrscht, wird zumindest im Äußeren erst einmal stärker sein als ich.

Gandhi besiegte die rohe Macht der englischen Herrscher durch – offen dargelegte Ohnmacht.

Suche ich nicht mit Macht den Weg zum nächsten „Urlaub“, sondern erlaube mir selbst bewusst die Einsicht in meine Ohnmacht (auch die Ohnmacht, überhaupt zu verstehen), so kann der kleinste Augenblick im Alltag, in dem ich von meinen Machtgelüsten ganz abkomme und die Welt, wie sie ist, in mich einlasse, mit meinem Interesse, meinem Verstehenwollen, meinen Fragen umfasse, zum wirksamen „Urlaub“ vom Alltag werden.

Wohlgemerkt: Interesse, Fragen, Verstehenwollen – nicht unbedingt Sympathie und Zustimmung. Die Welt ist nicht so, wie ich sie mir wünsche. Das weiß ich ja eigentlich. Aber ich versuche nur allzu oft, sie mit meiner schwachen Kraft meinen persönlichen Wünschen an zu passen. Dabei verliere ich schnell alles Verständnis für die Welt. Und da ich auch ein Teil dieser Welt bin, verliere ich auch das Verständnis für mich selbst, oder besser: baue ich Hürden auf für das Verständnis meiner selbst. Und dann laufe ich eben weiter im Hamsterrad, egal ob ich das Alltag oder Urlaub zu nennen veranlasst werde.

Nachbemerkung

Nachbemerkung: Eine besondere Abteilung der Machtsüchtigen sind die sogenannten „Mächtigen“ der Welt. Die sind eben auch nicht anders als ich – Zeitgenossen. Sie brauchen, um sich in ihrer Position zu halten (und sich darin zu gefallen), natürlich immer wieder Rechtfertigungen. Wenn sie sich dann also versammeln, um über die „wichtigen Angelegenheiten der Welt“ zu verhandeln (oder über das, was sie mangels Einsicht in ihre eigene Getriebenheit für wichtig halten müssen), ja, dann müssen sie das auch so inszenieren, dass eine möglichst große Menge Menschen sie für die „Guten“, die „eigentlich Wichtigen“ halten kann.

Dass im Schatten solcher Ereignisse weitgehende Entrechtungsmassnahmen durch die sogenannten „demokratischen Institutionen“ geleitet werden, merkt ja dann keiner. Umso besser. Und später, wenn die Folgen dann doch bemerkt werden, gehören sie sowieso zum „normalen“ Zwang des Alltags.

Was an dem ganzen Vorgang das eigentlich Wichtige ist, dass nämlich ALLE Seiten letztlich Getriebene sind, das geht dabei unter.

Von wem eigentlich getrieben? – „Den Teufel spürt das Völkchen nie, und wenn er sie beim Kragen hätte“ (Goethe).




Premiere beim Friesentreffen am Upstalsboom

Das diesjährige Treffen der Friesen am Upstalsboom war wieder eine Steigerung: mehr als 100 Menschen fanden den Weg zu diesem besonderen Ort, es wurde Wesentliches über die friesische Kultur früher und heute gesprochen. und auch wir – das Duo „jank frison“-  durften dabei sein, diesmal mit einer Premiere. Musik in dieser Richtung möchten wir in der Zukunft noch mehr bringen.

Hier die Ankündigung des Friesischen Forums (Veranstalter) Ankündigung für die Presse:

Premiere am Upstalsboom

„jank frison“ spielt Dienstag nach Pfingsten mit altfriesischen Texten

Duo jank frison

Zur Veranstaltung zum „höchsten gesamtfriesischen Feiertag“ am Dienstag nach Pfingsten am Upstalsboom können die Besucher nicht nur Reden erwarten. Es gibt auch einen musikalischen Teil im Programm, der vom Duo „jank frison“ aus Norden gestaltet wird.
„jank frison“ bringt friesisch-keltischen Folk – ein ganz eigene Synthese von ostfriesisch-niederdeutschen und friesischen Texten mit keltisch inspirierter Musik. Es spielen Heike Büsing (Great Highland Bagpipes, Small Pipes, Krummhorn) und Stefan Carl em Huisken (Gesang, Akkordeon, Gitarre, Mundharmonika, Bombarde). Anläßlich des Treffens am Upstalsboom 2017 hat sich das Duo an ernstere Muse gewagt: ein altfriesischer Text über die Erschaffung Adams wird verbunden mit einer Bearbeitung einer der ältesten überlieferten Melodien mit friesischem Bezug, dem „Frysicum“ aus der Predigtsammlung des Ludolf Wilkin.
Das so entstandene Stück „God scop thene eresta meneska“ wird am Upstalsboom erstmalig der Öffentlichkeit vorgestellt. Es wird mit Great Highland Bagpipes, Bombarde und Gesang vorgetragen, da ausschließlich Instrumente verwendet werden sollten, die in ähnlicher Konstruktion auch bereits im Mittelalter in der Volksmusik zur Verfügung standen. „jank frison“ möchte so mit den zur Verfügung stehenden Mitteln einen Beitrag zu diesem besonderen Anlaß erbringen. Daneben werden noch andere Stücke aus dem regulären Programm des Folkduos zu hören sein.
Stefan Carl em Huisken ist bereits seit mehreren Jahren regelmäßig bei den Treffen am Upstalsboom mit musikalischen Beiträgen dabei; er ist seit der Gründung des Friesischen Forums, das das Treffen am Upstalsboom organisiert, mit diesem verbunden. Daraus ergab sich auch der diesjährige Beitrag.

Das Treffen am Upstalsboom in Aurich-Rahe beginnt am Dienstag, den 6. Juni um 18 Uhr.
► Über das Duo sind weitere Informationen im Internet unter www.jank-frison.de zu finden.
► Das Friesische Forum ist ein Verein, der sich um die friesische Kultur in Ostfriesland und die Zusammenarbeit mit den Friesen in West (Niederlande) und Nord (Schleswig-Holstein) kümmert. Nähere Informationen: www.friesisches-forum.de

Wir freuen uns riesig, dass wir dabei sein duften, und sagen: gerne wieder!




Die „Guten“ und die „Bösen“ – und die Wirklichkeit

Ja, es ist beklagenswert: wo man derzeit auch hinschaut, überall werden Menschen eingeteilt in „Gute“ und „Schlechte“. Und immer gehört natürlich der Beurteiler zu den „Guten“ – auch wenn er es nicht ausdrücklich sagt. Man merkt es aber doch, wenn man genau hinhört und ein wenig nachdenkt.

Aber das ist doch ganz normal, oder? Wie sollte man sich sonst orientieren können? Ich muss doch wissen woran ich bin bei diesem oder jenem?

Natürlich, orientieren muss man sich. Aber das geht eben auf ganz grundsätzlich unterschiedliche Art und Weise. Man kann gezeigtes Verhalten eines Menschen kritisieren und aufzeigen, welche Folgen dieses Verhalten haben kann oder muss. Dann bleibt der Respekt vor dem anderen Menschen erhalten, egal wie dumm oder destruktiv sein Verhalten auch ist. Man kann aber auch einen Menschen für dumm, moralisch verrottet oder anderweitig für minderwertig erklären. Dann hebt der Beurteiler sich durch sein Urteil über den anderen, macht sich zum „Guten“ und den anderen zum „Schlechten“.

So etwas kennen wir aus der Vergangenheit in den unterschiedlichsten Formen: die „Für-uns-Denker“, die von Staats wegen alles für uns regeln wollen (weil wir selber ja zu dumm sind dazu?) gehören ebenso dazu wie diejenigen, die aus dem Erbgut (also der körperlichen Erscheinungsform) eines Menschen seinen „Wert“ ableiten wollen, oder für die Wertigkeit eines Menschen erst die entwickelte eigenständige Persönlichkeit fordern (wer entscheidet, ob die vorhanden ist? – In der Debatte um Organentnahmen für Transplantationen  z.B. wurde ernsthaft von anerkannten Philosophen die Auffassung vertreten, ein Neugeborenes sei kein vollwertiger Mensch, eben wegen des Fehlens dieser eigenständigen „Persönlichkeit“; solche Argumentationen sind in die heute gesetzlich gültige Definition des „Hirntodes“ mindestens mittelbar eingeflossen). Und natürlich, das kennen wir auch heutzutage: die „Ungläubigen“, die eben schlechter sind und deshalb umgebracht werden müssen/sollen/dürfen. Und ja, natürlich all die „Unbelehrbaren“, die noch immer Rassisten sind, die sind natürlich auch schlechte Menschen.

Und wenn einer schon an einer Stelle einen moralischen Mangel zeigt, dann ist er natürlich sowieso nicht wert, dass er relevante Dinge tun kann, und gehört unter Aufsicht oder an völlig untergeordnete Stelle. Allerdings, was man dabei unberücksichtigt lässt: wenn einer seinen moralischen Mangel nicht ZEIGT, weil er ihn gut verbergen kann (also zusätzlich auch noch unwahrhaftig – also ein Lügner ist), dann könnte er nach diesem System gut da stehen. Das ist dann eben „Außen hui – innen pfui“, oder so? Und dann sind natürlich diese Leute gerade die Schlimmsten? …. und so weiter, und so fort …

Man kann zu dieser Situation manches bemerken. Da gibt es z.B. den schönen Satz: „Wer ohne Schuld ist, werfe den ersten Stein“. Oder es gibt Geistesheroen (finde ich) wie Noam Chomsky, der sich nachhaltig öffentlich dafür eingesetzt hat, dass rechte Hetzer ihre Meinung sagen und veröffentlichen können – allerdings unter gleichzeitiger allerschärfster Ablehnung und nachhaltiger Widerlegung der von ihnen vertretenen Thesen und Meinungen (leider weiss ich hier die genaue Quelle nicht mehr, bin mir aber sicher, dass es der Sache nach so war).

Im Hinblick auf den amerikanischen Präsidenten möchte ich darauf hinweisen, dass gerade von denjenigen, die für alle menschlichen Verhältnisse außerhalb ihrer eigenen Gesellschaftskreise bisher wenig Interesse gezeigt haben, vielmehr die Welt mit nur für kleine Menschengruppen nützlichen Polarisierungen, Konflikten und Kriegen überzogen haben (ja, auch ein Friedensnobelpreisträger gehört genau zu dieser Gruppe), dass also gerade aus diesen Kreisen der neu gewählte Präsident der USA für moralisch minderwertig und deshalb für ein solches Amt ungeeignet hingestellt wurde, unter nachhaltigem Aufrühren von Emotionen. Sind sie selber die moralisch „Guten“?

Das setzt sich dann bei uns hier fort – in Diskussionen, in Kommentaren in sogenannten „Sozialen Medien“. Wem aber steht es zu, einen Menschen, den er nur aufgrund eines durch die Medienöffentlichkeit vermittelten Bildes kennt (von den Medien wissen wir ja, dass sie ihre Meinungsmacht durchaus kennen und nutzen), als „Schwachkopf“, „dumm“, „unmoralisch“ und dergleichen zu bezeichnen? Sind dann alle, die ihn gewählt haben, ebenso die „Schwachköpfe“, „dumm“ oder anderweitig minderwertig? Ist der ganz sicherlich sympathisch wirkende smarte Herr, der kaum etwas von all seinen wohllautenden Wahlversprechungen wahrgemacht hat, vielmehr maßgeblich Verantwortung trägt für unermessliches Kriegsleid, ist der nun irgendwie „besser“? Sicher, er ist gefälliger, sehr viel gefälliger im Auftreten. Macht das sein Handeln besser? Man kann wohl mit Recht behaupten, dass es bei ihm Widersprüchliches gibt. Inwiefern das bei seinem Nachfolger auch so sein wird oder nicht, sollten wir vielleicht abwarten.

Um es ganz deutlich zu sagen: ich bin sehr, sehr weit davon entfernt, zu einem Trump-Lober zu werden. Es gibt viel zu viel Kritikwürdiges an seinem Verhalten und seinen Aussagen. Das ist ja mit Wladimir Putin (und auch den meisten unserer „Politiker“) nicht anders. Aber: wer bin ich denn, dass ich entscheiden kann, dass der eine oder der andere der „Schlechte“ ist? Kenne ich alle Gründe, warum sie so oder so handeln? Gibt es minderwertige Menschen, die WEGEN IHRER MINDERWERTIGKEIT von ihrem Posten gejagt gehören? Nicht wahr, solches „vom Posten jagen“ hat es ja in der letzten Zeit öfter gegeben – gerade in der Regierungszeit eines Friedensnobelpreisträgers gab es allerlei „Regime Changes“, die – wenn man nicht mit dem im Übrigen von der CIA erstmals im Zusammenhang mit dem Attentat auf John F. Kennedy als Meinungskeule gebrauchten Unbegriff „Verschwörungstheorie“ alles verunglimpfen möchte, was einem nicht in den Kram passt – gerade demokratisch gewählte Volksvertreter getroffen haben (angefangen 1953 im Iran, aber auch z.B. vor Kurzem in der Ukraine). Ganz sicher spricht nichts dagegen, wenn jemandem, der das ihm erteilte Mandat nicht erfüllt, eben dieses Mandat entzogen wird. Das besagt aber dann nichts über seinen menschlichen Wert oder Unwert. Und es muß ein die Menschenwürde wahrendes Verfahren zu diesem Mandatsentzug gefunden werden.

Kurz und gut: Leute, lasst euch nicht in welche Schwarz-Weiß-Polarität denn auch treiben. Solche Dualitäten sind Ursachen für Streit, Spaltung, Unterdrückung und Krieg, und werden in den meisten Fällen im Sinne von „divide et impera“ kreiert und benutzt. Die Wirklichkeit ist differenzierter. Mit der Wirklichkeit umzugehen, ist ganz bestimmt sehr viel anstrengender als sich über die „Dummen“ zu echauffieren. Aber es lohnt sich.

© Stefan Carl em Huisken 2017

 

 




Seben Seebär – Leseprobe

Und diese anderen Zeiten sollten auch bald kom­men. Schneller als ge­dacht wuchs Seben soweit her­an, dass er selber die Welt, in die er gekom­men war, erfor­schen konn­te. Ein Fischer an Bord muss sich ja um Wind und Wetter und die Netze kümmern, und kann darum selbstverständ­lich einen eigenwilligen Kerl wie Seben nicht in jedem Au­genblick unter Kon­trolle ha­ben. Eilt Poppens Versuche, den Kleinen durch Ab­sperrun­gen für die Zeit der Fangfahrt in der Kajüte zu halten, erwiesen sich schnell als zwecklos. Das mark­erschüt­ternde wüten­de Gebrüll aus Sebens Mund war nicht lange zu ertragen, außerdem zeigte sich bald, dass man es hier mit einem außer­gewöhnlich kräftigen Kerl zu tun hatte, der nicht lan­ge fackel­te, wenn ihm etwas im Wege stand. Der gewandte Kletterer über­stieg man­che Absperrung in kürzester Zeit, und etwa­ige Hinder­nisse aus Fischern­etz überstanden das Rei­ßen und Rüt­teln der Kin­derhände regelmä­ßig nur kur­ze Zeit. So war es bald unver­meidlich, dass Seben, den sie spä­ter den Seebär nannten, schon in ungewöhnlich zartem Alter das Fischer­boot aus­führ­lich erkundete. Auf See, ver­steht sich, und bei jedem Wetter. Gerade bei Wind und Seegang war Eilt Poppen von seiner Fischerar­beit so in Anspruch genommen, dass für die Kinderbeaufsichtig­ung nicht viel Zeit und Kraft übrig blieb. Zwar hatte sich der Fischer allerlei einfallen las­sen, was auf den kleinen Fischerbooten mindestens für unge­wöhnlich gelten musste – wer hatte denn schon eine komplette Reling mit Netz­bespannung ums Deck, so etwas hindert doch bloß beim Auswerfen und Ein­holen der Net­ze? Die Hand­griffe hier und da an Deck, wozu waren die nötig, wenn ein Fischer doch beide Hände ständig für seine Ar­beit braucht? Außerdem erwiesen sich alle die­se In­stalla­tionen sehr schnell als wenig tauglich: der kleine Seben turnte bald wie ein Affe im Baum an Schoten, Fallen, Gaffeln und Spieren herum, dass einem Hö­ren und Se­hen vergehen konn­te. Hätte Eilt Poppen nicht der Satz des Wickwiefs in den Ohren geklun­gen: „Die Mächte sind dem Kleinen gewogen!“, er hätte schier verrückt werden müs­sen. So aber gewöhnte er sich bald an die wag­halsigen Aus­flü­ge seines Sohnes, und bald verschwand manche hin­der­liche „Schutzvor­rich­tung“ wieder von Deck. So sah das Fischer­boot ja auch wieder schick­licher aus.

Die Dorfbewohner von Endersiel beobachteten die Ent­wicklung ge­nauestens. In so einem Fall darf einem ja schließlich nichts entgehen. Und was man gleich ge­ahnt hatte, wurde ihnen nun eine sicher fest­stehende Tatsache: der Fischersohn Seben Eilts hatte einen be­sonderen Pakt mit den Unsichtbaren gleich bei seiner Geburt mitgebracht. Man konnte schließ­lich eins und eins zusammenzählen. Und wie es eben so ist mit dem Unbegreiflichen, rührt es immer eine dumpfe Furcht in den Menschen auf, eine Furcht, die sie selber als solche oft gar nicht bemerken, die sie aber doch dazu bringt, den richtigen Abstand zum Ge­schehen zu be­ach­ten. „De kann mehr as blot Brood eten!“ hieß es schon bald in Bezug auf Seben Eilts, den sie später den Seebär nann­ten, und solche Leute sind ja natürlich nützlich, wenn man ihre besonderen Fähigkeiten braucht, an­sons­ten hält man sie aber besser auf genü­gendem Ab­stand.

So kam es, dass der kleine Seben bei seinen selte­nen Landaufenthalten nicht recht Spielkameraden fin­den konn­te – die Kinder waren immer ge­rade hier und da unab­kömmlich –, und auch der Fischer Eilt Poppen fand „vor­sichtshalber“ an Land nur noch we­nig An­sprache. Tauchte er doch einmal im Dorfkrug auf, so saß er meist allein an einem Tisch, und bald brachte er selbst bei die­sen Gele­genheiten Seben mit – man woll­te sich ja schließlich ir­gendwie die Zeit vertreiben, wenn schon sonst keiner wirk­lich mit ei­nem sprach.

Auf diese Weise wuchsen die beiden – der Vater und der Sohn – nach und nach zu einem unzertrenn­lichen Paar zusammen, das einer nicht unfreundli­chen, aber doch auf Abstand bedachten Dorfbevölke­rung sein ku­rioses Leben als ständigen Anlass für Gerede, Gerüchte und dunkle Ver­mutungen präsen­tierte. Der unbändige Freiheitssinn des kleinen Seben steckte selbst den eige­nen Vater an, so dass beide bald immer weniger Rück­sicht auf Schicklichkeit und über­lieferte Gewohnheit nahmen. Sie lebten einfach daher, wie es ihnen passte, manchmal fröhlich, manchmal auch mit einem etwas bitteren Spott – was ihnen wie­derum we­nig neue Freunde machen konn­te.

Die ungewöhnliche, weil so ganz außerordentlich frühe Fischerlehre des Seben Eilts gipfelte nun in ei­nem neuen Höhepunkt, der jedem, der noch Zweifel hatte, ganz end­gültig bewies, dass dieser Junge mit den Mäch­ten im Bunde war.

Wie es ihre Gewohnheit war, waren Vater und Sohn mit dem ablau­fenden Wasser zum Fang aufge­brochen. Es wa­ren die ersten Herbsttage, und ein kräftiger, et­was böiger Nordwest versprach un­sicheres Wetter. Während die bei­den sich dem Seegat zwischen den Eilanden nä­herten, frischte der Wind auf. Der kleine Seben mochte wohl drei­einhalb Jahre sein, und er turnte sicher an Deck umher, als sei er von Natur aus mit dem Boot, der See und dem Wind verwachsen. So sinnierte jedenfalls Eilt Poppen, wäh­rend er seinen Sohn auch ein wenig stolz beobachte­te.

Im Seegat stand ordentlich Seegang, das konnte man schon von Wei­tem sehen. Es hatte zuvor ein paar Tage hef­tig erst aus Südwest, dann von Westen gebla­sen, und die mächtig rollenden Wogen von See türm­ten sich, zwischen den Inseln in die Enge getrie­ben, zu gischtbe­krönten mäch­tigen Wellen. Man musste schon Acht ge­ben, wenn man da hindurch wollte. Aber Eilt Poppen kannte das: ein paar we­nige steile Seen musste man neh­men, dann war man hin­durch und auf gutem Weg zu den Fischgründen. Er segelte das Seegat daher mit gerefftem Großsegel und in voller Konzen­tration an. Seben stand derweil auf dem Vorschiff, die Hände am Vorstag, und sang aus voller Brust seinen ei­genen, ganz urtümlich-schwer­mütigen Gesang, zu dem sich das ja schon ganz be­sondere Säuglingsgeschrei inzwi­schen entwickelt hat­te. Seltsam – wenn der Junge so sang, über­kam den Vater immer ein Ruhe und Furcht­losig­keit, die ihm schon im ersten Schrei seines Soh­nes wie ein Licht­strahl erschienen war.

Das Boot stieg nun die erste dieser steilen Seen im Gat hinauf. Hätte Eilt Poppen achteraus geschaut, er hätte im hinter ihm liegenden Wellen­tal den aufge­wühlt­en Sand des Meeresbodens sehen können. Aber dazu hatte er gar keine Zeit – das Boot musste ge­nau im richtigen Winkel zu See­gang und Wind gehalten werden, wenn alles klar gehen sollte. Vorn stand Seben und sang aus Leibeskräften.

Auf dem Gipfel des Wellenbergs angekommen, neig­te sich der Bug, um krachend in die gischtende See zu schlagen und dem nächsten Wellen­tal entge­gen zu ra­sen. Der Bug des Bootes verschwand einen Augen­blick hinter schlagenden Segeln und schäu­mender See. Als er wieder auftauchte, um sofort dem nächsten zu bestei­genden Wel­lenberg entgegen zu ei­len, war das Vorschiff leer. Eilt Poppen konnte es nicht glauben, hörte er doch deutlich – viel lauter und deutlicher als zuvor – den brüllenden Ge­sang seines Sohnes, dessen Klang sich mit dem Rauschen und Schlagen von Wind und Wellen zu einer abenteuerli­chen Symphonie ver­band.

Ehe Eilt überhaupt recht zur Besinnung kommen konn­te, nahm ihn die nächste Woge in Beschlag. Wie­der stieg das Boot gleichsam dem von dunklen Wolken ver­hangenen Himmel entgegen, wieder hing der Bug oben auf dem Gip­fel einen Augenblick in der Luft, ehe er kra­chend in den hinteren Abhang der Woge fiel, um dem Wellental entge­gen zu schießen. Und wieder ver­schwand auch ein guter Teil des Vor­schiffes in schäu­mender Gischt. Als es wieder auf­tauchte, konnte Eilt Poppen mit ungläubi­gem Stau­nen beobachten, wie eine kleinere, nachfolgende Welle seinen Sohn an Bord hob und sanft vor dem Mast absetzte – einen la­chenden Seben, für den das Ganze wohl mehr ein lus­ti­ges Spiel gewesen zu sein schien. Jedenfalls sang er jetzt umso kräftiger seinen Ruf der schäumenden See entgegen, und ein auf­merksamer Zuhörer konnte fast meinen, dass Wind und See ihm jetzt antworteten.

So kam es, dass auch der allerletzte Zweifel an Sebens Pakt mit den Unsichtbaren beseitigt war.

Die ganze Geschichte finden Sie in dem Buch „Geschichten vom Weltenrand“. Bestellen Sie es =>hier. Dort finden Sie auch Em Huiskens CD „Güntsied“, auf der das zur Geschichte gehörende Lied „Seben Seebär“ enthalten ist.




Em Huisken – Salzküstenfolk

Em Huisken - SalzküstenfolkSalzküstenfolk

Die Tideküsten von Europa haben ein eigenes Aro­ma. Das feste Land, wo wir wissen wo unten und oben ist, geht über in die See; da müssen wir ein Stück Land mitneh­men – das Schiff – wenn wir nicht untergehen wollen. Aber wo ist die Grenze genau? Zweimal täglich ändert sie sich, und die Priele und Sandbänke sind heute vielleicht nicht mehr dort, wo sie gestern waren. Nichts ist sicher im Watt.

Em Huisken - Akkordeon 3Und innen in der Seele haben wir das Gegenstück dazu: tagsüber sind wir sozusagen „an Land“, und in der Nacht gehen wir im Meer des Schlafes unter. Und dazwischen? Da ist das Land der Träume, von Sehnsucht und Leidenschaft, von Wünschen und Wollen.

Mein „Salzküstenfolk“ erzählt von diesen „Wasserkanten“: der Wattenküste, die ja zum Träumen verleiten kann, und dem Traumland der Seele mit seinem salzigen Aroma von Gefahr und den rechten Weg suchen. Davon singe und spiele ich, mit Akkordeon, Gitarre, Bombarde (einer bretonischen Schalmei), Mund­harmonika und Flöten. Mal mehr von Seeleuten und Küstenkerlen, mal mehr von Elfen, Wassermännern und anderen seltsamen Gestalten aus der anderen Welt.

=> hier können Sie den Text als .pdf-Datei herunterladen

=> hier gifft dat desülvige Text up Oostfreesk




Suchen – zum Jahreswechsel 2016/2017

JW_16_17 - SuchenSuchen

Den Weg zu gehen
der in Worten erklingt,
den Klang zu leben,
der mit Worten singt.

In ihm mich zu finden,
der die Töne trägt,
in ihnen zu gründen,
nach der Zukunft frägt.

Hier aus der Wirrnis
der Mensch sich erstört
und in der Ruhe
die Welt betört.

Willst du? So wage
was dich von dir nimmt.
Du willst nicht? So trage
was die Welt dir bestimmt.

Noch einen Schritt weiter –
endet der Weg
im offenen Abgrund
baust du selbst deinen Steg.

© Em Huisken 2016




Geschichten vom Weltenrand – Lesungen

Lesungen im Dezember

Im Dezember – noch „rechtzeitig“ vor Weihnachten – bin ich erstmals unterwegs, um mein Buch vor zu stellen. Einige schöne, passende Orte konnten gefunden werden für meine „musikalischen Lesungen“. Die Termine findet man ja komplett auf der =>Terminseite.

Den Anfang habe ich ja schon gemacht, im Leezder Kulturforum, einer Einrichtung, mit der ich ja seit ihrer Eröffnung verbunden bin: damals durfte ich dort mit einem kleinen Konzert zur Eröffnung beitragen.

Leezder Kulturforum, 4.12.2016

Die Vorsitzende des Forums schrieb dazu einen sehr netten Kommentar.

Schleswig-Holstein

Mit der Insel Nordstrand in Nordfriesland ist das Buch ja durch seinen Verlag eng verbunden. Da liegt es natürlich nahe, an der „Quelle“ sozusagen aufzutreten. Das wird am kommenden Samstag sein, und zwar in der =>Teestuv auf Nordstrand, die auch sehr mit dem Bücherwesen verbunden ist.

Noch davor, am kommenden Samstag, bin ich in Bad Segeberg. Dort hatte =>Hardy Pundt, mit dem ich ja schon öfter zusammen gearbeitet habe, ein bisschen mitgeholfen, dass etwas zustande kommt. Die =>Teestube Blattlese und die damit verbundene Buchhandlung Wortwerke sind ganz sicher ein passender Ort, finde ich. Ich freue mich drauf!

Und dann kommt noch das „Special“: wie schon öfter kurz vor Weihnachten im =>“Fliegenden Holländer“ in Ditzum. Da bin ich dieses Mal besonders gerne, schließlich sind meine Kindheitserlebnisse in Ditzum unter anderem in eine der Geschichten im Buch eingeflossen, in die Atmosphäre und die Schilderungen der Schauplätze. Da ist das Lesen noch wieder etwas Besonderes ….

Insgesamt also: Weitersagen, hinkommen, oder wenn alle Stricke reißen vielleicht =>hier ein passendes Weihnachtsgeschenk ordern ….

Ich wünsche auch weiterhin ein besinnliche Adventszeit!




Willkommen bei Em Huisken Musik und Wort!

Em Huisken willkommen
Foto: Annele Rewerts

Sie finden hier Informationen über meine Projekte sowie Ergebnisse meiner Arbeit zum Lesen, Hören, Denken. Meine Bücher und CDs können Sie ebenfalls hier bestellen, oder meine Arbeit anderweitig unterstützen. Gerne höre ich von Ihnen – durch Kommentare zu den Beiträgen, über das Kontaktformular oder direkt per Email.

Mit besten Grüßen
Stefan Carl em Huisken




jank frison – Friesisch-bretonische Grooves und Gesänge

Magie der Musik

Duo jank frison 3 – friesisch-bretonische Grooves und Gesänge

Musik war im alten Friesland wohl vor allem eins: Magie. Schrieb man darum nichts davon auf? Der Barditus – der Schildgesang – klang für den Feind erschreckend, die Sänger aber konnten aus dem Klang den Ausgang der Schlacht (und vielleicht noch manches andere) vorhersagen und sich daran stärken.

Eine Magie, die sich in den Gesän­gen der Barden und Skalden fort­setzte, oft begleitet durch ausge­lassene Tänze der Zuhörer, die alles was sie hörten bis in den Leib hinein mit sich verbanden und dadurch auch etwas von der Stärkung ab bekamen.

Friesisch-bretonische Grooves und Gesänge

Ein Nachklang oder besser: eine neue Form dieser Magie findet sich in den Sagen Fries­lands, in den Gesängen und Tanzrhythmen der Bretagne und anderer westeuropäischer Küstengebiete. Die Instrumente sind durchsetzungsfähig, ihre Namen klingen schaurig: die Bombarde, in der Bretagne scherzhaft als „Massenvernichtungswaffe“ deklariert, und die Highland Bagpipes aus Schottland, 1746 anlässlich eines Gerichtsverfahrens ausdrü­cklich als Kriegswaffe bezeichnet.

jank frison

Aber so schlimm sind sie eben nur für ihre Feinde. Wer wirklich hinhört und mit tanzt, den stärken sie. Wie beim Duo „jank frison“: das ist friesische Sehnsucht und Leidenschaft, und friesisch-bretonische Grooves und Gesängen. Gespielt von Heike Büsing (Great Highland Pipes, Small Pipes, Schäferpfeife, Biniou kozh, Krummhorn) und Stefan Carl em Huisken (Akkordeon, Gesang, Gitarre, Bombarde, bretonische Oboe).

Musiker

Heike Büsing begann vor Jahrzehnten mit dem Spielen der schottischen Hoghland Bagpipes und leitet als weitere musikalische Aktivität die „MOORLAND PIPES and DRUMS“ in Jade/Wesermarsch (siehe www.moorland-pipes-and-drums.de).

Stefan Carl em Huisken lebt seit 30 Jahren im ostfriesischen Norden. Als Musiker, Liedersänger, Geschich­tenerzähler und Autor ist er mit unterschiedlichen Programmen und Mitstreitern unterwegs im Norden Deutschlands. Eine Zeitlang spielte er bei den Friesenfolkern von LAWAY mit. Mehr Infos unter www.emhuisken.de