Ich will – Jahreswechsel 2017/2018

Ich will

Aus Urweltzeiten aufgestiegen
durchzieht die neue Welt der Tod.
Wie, um das Leben aufzuwiegen,
ist unermesslich groß die Not.

Doch in der Not kann EINE Macht verweilen:
sie ist des MENSCHEN einzig Ziel.
Denn wo der Tod zertrennt, da kann sie heilen:
im MENSCH der Gott erwachen will.

Als einst der Urweltzeiten Wahrheit
dem Tod das Leben abgerungen
als Boden neuer Weltenzeit:
da ist dem MENSCHEN eine Tat gelungen,
in schwerer Not, in tiefem Leid.
Die Häscher haben schon den Knecht bedungen –
zu ihrer Rettung ist der MENSCH bereit.

Und will der Zeiten Gang verhindern,
was durch die MENSCHENZIELE rinnt –
Wahrhaftigkeit kann Schmerzen lindern
im Blick auf unser aller Gotteskind,
das schon in jedem Menschenherzen
von nun an liebt, was freie Taten sind.

Wohlan, vom dumpfen Dunst der Nebelkerzen
verborgen lebt des MENSCHEN Tat,
die schon in jedem warmen Herzen
das heilige Ziel ergründet hat.

Nur ICH kann sie zu meiner machen,
dann lebt sie wirklich, wird der Welten Licht
Mein: JA, ICH WILL – das ist der Nachen,
der trotzt dem dunklen Nachtgezücht.

 

© Stefan Carl em Huisken 2017