Em Huisken – Salzküstenfolk
Salzküstenfolk
Die Tideküsten von Europa haben ein eigenes Aroma. Das feste Land, wo wir wissen wo unten und oben ist, geht über in die See; da müssen wir ein Stück Land mitnehmen – das Schiff – wenn wir nicht untergehen wollen. Aber wo ist die Grenze genau? Zweimal täglich ändert sie sich, und die Priele und Sandbänke sind heute vielleicht nicht mehr dort, wo sie gestern waren. Nichts ist sicher im Watt.
Und innen in der Seele haben wir das Gegenstück dazu: tagsüber sind wir sozusagen „an Land“, und in der Nacht gehen wir im Meer des Schlafes unter. Und dazwischen? Da ist das Land der Träume, von Sehnsucht und Leidenschaft, von Wünschen und Wollen.
Mein „Salzküstenfolk“ erzählt von diesen „Wasserkanten“: der Wattenküste, die ja zum Träumen verleiten kann, und dem Traumland der Seele mit seinem salzigen Aroma von Gefahr und den rechten Weg suchen. Davon singe und spiele ich, mit Akkordeon, Gitarre, Bombarde (einer bretonischen Schalmei), Mundharmonika und Flöten. Mal mehr von Seeleuten und Küstenkerlen, mal mehr von Elfen, Wassermännern und anderen seltsamen Gestalten aus der anderen Welt.