Wie habt ihr’s mit der Freiheit? – Oder: Oligarchie der Vordenker und Einpeitscher?

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Von Demokratie reden Politiker in unserem Lande viel. Von der Freiheit hört man sie weniger reden. Vielleicht hat das damit zu tun, wie intensiv sie sich mit dem jeweiligen Thema befassen? Klar ist aber: die Freiheit ist immer unteilbar (also: individuell), Demokratie läßt sich dagegen auch als Diktatur der Mehrheit interpretieren …
Zu solchen Gedanken verleiten die Ideen mancher Politiker über das Recht, in den Parlamenten „unserer Demokratie“ zu reden.  Da wird dann wieder einmal in völlig unzeitgemäßer und abgelebter Weise die „Meinung“ einer „Mehrheit“ (also: der kleinste gemeinsame Nenner in einer Parteien-Fraktion zum Beispiel) über die individuelle und freie Äußerung eines Menschen gestellt. Zur Bedeutung der Parlamente mag man ja denken, was man will – ein großer Denker des 20. Jahrhundert nannte sie etwas respektlos in direkter Übersetzung „Schwatzanstalten“ (Rudolf Steiner) – dennoch bleibt die Idee, eine Fraktion solle beschließen, wer im Parlament was sagen darf, aus meiner Sicht eine Un-Idee. Was anderes kann man damit bezwecken als eine Art Oligarchie der Fraktions-Vordenker und -Einpeitscher? Aber das mag im System liegen, stellt doch das Parteiensystem als solches immer die „Partei“ (was auch immer man darunter verstehen mag) über den Einzelnen, also auch über sein Gewissen, dem ganz allein er als Abgeordneter doch verpflichtet sein sollte. Sollten wir darüber nicht inzwischen hinaus sein?
Vielleicht täte es allen Beteiligten gut, sich einmal ausführlich mit einem Wort Rudolf Steiners (1861-1925) aus dem Jahre 1894 (in seiner immer noch und ständig mehr brandaktuellen „Philosophie der Freiheit“) auseinanderzusetzen, einschließlich seiner exakt-denkerischen Grundlagen:

Leben in der Liebe zum Handeln und Lebenlassen im Verständnisse des fremden Wollens ist die Grundmaxime des freien Menschen“ (Rudolf Steiner, Philosophie der Freiheit, S. 166)

Wie frei sind unsere sogenannten „Volksvertreter“?

© Stefan Carl em Huisken 2012

 

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