Wann?

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Wann wird er kommen?
– der helle Tag, von dem ich
immer noch
noch immer träume.
Der helle Tag,
an dem in Leichtigkeit
die ganze Schwere tragbar wird:
die Lava, die sich träge
durch Schluchten
und Täler
wälzt und alles niederbrennt
was ihr entgegensteht
– sich stemmt –
und sie besiegen will;
die Lava, wann –
ja, wann zerfließt sie
in Wasser
wann verfliegt sie
in Feuer
hochaufsteigende Luft
entflieht dem festen Grund?

Doch kommt er nicht,
nicht sichtbar wird, was mir
niemals
nie
den Fußpfad ebnet,
und dennoch immer wieder
den schmalen Grat
zu wandeln weist.
Abgründig lauert sie
– die Tiefe –
drängend strebt sie
– empor –
zum wirbelnden Tanz
zu zerstreuen
des Wanderers Sinn
auf schwindelnder Bahn
ins Dunkel.

Und hinter mir breitet sich Schweigen.
Vor mir im Traum
wie Verheißung:
das Nichts.
Verschlingt meine Stimme
die dröhnend
den tanzenden Glutfackeln
gebieten will.

Und neben mir treibt
wie im Märchen versunken
ein Lichtlein und leitet
den strauchelnden Fuß,
in sicherem Tritt
im Abgrund – allein.
Erste Strahlen des Tags?
Wer will es entscheiden
wann sich die Suche findet
im Schein.

(c) Em Huisken 1979

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